Caritas Salzburg startet Virgilambulanz für Unversicherte
Die Caritas der Erzdiözese Salzburg startet - getragen von der Überzeugung vom "Grundrecht Gesundheit" - am 1. August ihre Virgilambulanz für Menschen ohne Krankenversicherung. Diese Ordination für Allgemeinmedizin diene als "Leuchtturmprojekt für Menschen in Not" der medizinischen, pflegerischen und sozialen Versorgung, der Bekämpfung und Vorbeugung von Krankheiten und auch der Entlastung der Krankenhäuser, teilte die Caritas am Dienstag mit.
Im Raum Salzburg gebe es aktuell keine vergleichbare Versorgung für diese Gruppe. Das bedeute, dass Nicht-Versicherte derzeit nur im medizinischen Notfall stationär versorgt werden könnten. Die z.B. in den öffentlichen Krankenhäusern verursachten Kosten müssten dann in der Regel abgeschrieben werden, da die Patienten die Rechnungen nicht bezahlen können.
"Unser Ziel ist es, allen Menschen medizinische Basisversorgung zu ermöglichen, sei es bei klassischen Erkrankungen wie grippalen Infekten, leichten Verletzungen, Wunden, erhöhtem Blutdruck, Diabetes oder auch fehlenden Standardimpfungen wie Tetanus u.ä.", erklärte Caritas-Direktor Johannes Dines. Er dankte allen Fördergebern und Sponsoren, "ohne die diese Ambulanz nicht möglich wäre".
Die Initialzündung des Projekts erfolgte vor 10 Jahren, als auf Initiative von Sebastian Huber in enger Kooperation mit Caritas und Diakoniewerk sowie den drei Rettungsorganisationen Malteser, Samariterbund und Rotes Kreuz der "Virgilbus" ins Leben gerufen wurde. Diese "Arztpraxis auf vier Rädern" sorgt jeden Sonntag für mobile, niederschwellige medizinische Versorgung für wohnungslose, notreisende und armutsgefährdete Menschen.
Diese aufsuchende niederschwellige Betreuung sei aber immer nur als Akutbetreuung vorgesehen gewesen, erklärte Dines. "Ziel ist es, dass die Menschen möglichst früh behandelt werden. Das ist volkswirtschaftlich günstiger, entlastet den Ambulanzbetrieb im Krankenhaus und verhindert zudem auch, dass die Menschen chronische Erkrankungen entwickeln." Patienten mit Diabetes, Hauterkrankungen oder offenen Wunden bräuchten zudem eine durchgängige Behandlung, wichtig sei auch Prävention durch Beratung und Aufklärung. Die Caritas war von Anfang an intensiv an der Umsetzung dieses Projekts beteiligt, Kommunalpolitiker äußerten sich am Dienstag lobend über die Einrichtung.
Bedarf ist groß
Die Caritas belegte den großen Bedarf für die Virgilambulanz mit Zahlen: 2023 lebten in Salzburg etwa 550 Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind; dazu durchschnittlich 80 bis 100 Notreisende. "Diese Menschen haben oft einen schlechten Gesundheitszustand - aufgrund unterschiedlicher Faktoren wie Ernährung, erhöhtem Risiko an Verletzungen, Witterungseinflüssen und vielem mehr", wies Dines hin. "Als Caritas ist es unser Grundauftrag, hier hinzuschauen und zu helfen!" Insgesamt arbeiten 3,25 Vollzeitäquivalente aus folgenden den Berufsgruppen Gesundheit und Sozialarbeit mit, außerdem freiwillig engagierte Ärzte und Pflegekräfte.
(Spendenkonto des Caritasverbandes der ED Salzburg: IBAN: AT11 3500 0000 0004 1533, Verwendungszweck "Virgilambulanz")
Quelle: kathpress