![Flüchtlingslager im Südsudan / Don Bosco Mission Austria](/img/84/bb/a82ad6c6769999d2c5fa/Fl_chtlingslager_im_S_dsudan-asset-ec7a87544160681493de.jpg)
Hilfswerk warnt: Lage in Flüchtlingscamps im Südsudan kritisch
Der Bürgerkrieg im Sudan führt weiter zu einer Massenflucht in die Nachbarstaaten. In den Flüchtlingscamps im Südsudan sei die Lage kritisch, teilte das österreichische Hilfswerk "Don Bosco Mission Austria" unter Berufung auf den örtlichen Salesianerpater Allen Chrisrea am Dienstag in Wien mit. Hunderttausende in den Südsudan Geflüchtete bräuchten Lebensmittel, Trinkwasser, medizinische Versorgung und sichere Unterkünfte. Die Notwendigkeit für Hilfe wachse täglich. "Wir sind dankbar für jede Unterstützung, die es uns ermöglicht, den geflohenen Familien ein Stück Hoffnung und Sicherheit zu geben", erklärte Chrisrea.
Don Bosco Mission Austria unterstützt mit finanziellen Mitteln die humanitäre Hilfe der Salesianer Don Boscos in der Region, etwa im Flüchtlingscamp in Kuajok, wie das Hilfswerk berichtete. Die geflüchteten Menschen fänden hier eine sichere Bleibe und erhielten Lebensmittel, Hygieneartikel sowie medizinische Hilfe. Sauberes Trinkwasser und sanitäre Anlagen verhinderten den Ausbruch von Krankheiten. Therapeutische Angebote sollen den Geflüchteten helfen, erlittene Traumata zu verarbeiten.
Neben Kuajok betreiben die Salesianer im Südsudan auch in Gumbo, Juba, Maridi, Wau und Tonj Gesundheitsstationen, Krankenhäuser, Schulen und Berufsbildungszentren. Mittlerweile versorgen sie an diesen Orten nach eigenen Angaben mehrere Zehntausend Menschen.
Auch UNO warnt
Seit Ausbruch des Machtkampfs zwischen rivalisierenden Generälen in Khartum sind laut UNHCR neun Millionen Menschen im Sudan vertrieben worden. Fast zwei Millionen von ihnen sind ins Ausland geflohen. UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi warnte nach einem Besuch im Bundesstaat Weißer Nil vergangene Woche davor, dass durch die anhaltenden Kämpfe die Stabilität in der gesamten Region auf dem Spiel stehe.
"Die militärischen Führer und diejenigen, die Einfluss auf sie haben, müssen den Frieden zur Priorität machen", verlangte Grandi. Andernfalls würden die Menschen weiter in Nachbarländer wie den Tschad und den Südsudan fliehen. Diese hätten gerade erst eigene Konflikte überwunden und seien nicht in der Lage, weitere Millionen Menschen zu ernähren.
Ordensmann: Kinder in Khartum unterernährt
Seit April 2023 liefern sich im Sudan die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz (Rapid Support Force) seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo einen blutigen Machtkampf. Zehntausende Menschen sollen bereits getötet worden sei. Manche Schätzungen gehen von bis zu 150.000 Toten aus.
Auch das päpstliche Hilfswerk "Kirche in Not" berichtete zuletzt von einer Zuspitzung der humanitären Krise im Sudan. Hunger und Hitze bedrohten die Menschen, gab der örtliche Salesianerpater Jacob Thelekkadan aus dem von Salesianerinnen geleiteten Zentrum "Dar Mariam" nahe der Hauptstadt Khartum an. "Unsere Mahlzeiten bestehen aus Linsenbrei oder Reis. Eier, Fleisch oder Gemüse gibt es nicht mehr", schilderte der Ordensmann. Alle Bewohner in "Dar Mariam" seien "unterernährt und schwach", besonders die Kinder.
Der Alltag sei "von massiven Vertreibungen, schwerem Verlust von Menschenleben, unvorstellbaren Zerstörungen sowie körperlichen und seelischen Traumata" geprägt, führte der Salesianer aus. Nur ein paar Mutige verließen das Haus, um Brennholz zum Kochen zu sammeln. Die Gefahr durch Heckenschützen sei sehr hoch.
(Spendenkonto Don Bosco Mission Austria: IBAN AT33 6000 0000 9001 3423, Online-Spenden: www.donboscomissionaustria.at)
Quelle: kathpress