Bischof Schwarz via Instagram zu Streit nach Renaturierungsgesetz
Angesichts der politischen Verwerfungen nach der Zustimmung Österreichs zum EU-Renaturierungsgesetz ruft der St. Pöltner Diözesanbischof und heimsiche "Umweltbischof" Alois Schwarz zu einem "neuen Miteinander für das Leben in unserem Land" auf. Die wichtigen Themen Schöpfung, Natur und Umwelt benötigten zwar Aufmerksamkeit, sollten aber nicht "zu einem Streitthema über Verordnungen oder Gesetze oder Vorgaben" werden, sagte der Bischof in einem Kurzvideo auf seinem Instagram-Profil "bischof_schwarz" (20. Juni). Via sozialer Medien äußert sich Schwarz immer wieder zu aktuellen Themen, von der Fußball-Europameisterschaft, Verschuldung hin zu Lebensmittelverschwendung.
Der Bischof verwies auf die Überschwemmungen und Hangrutschungen in jüngster Zeit: "Wir merken unsere Umwelt, die Natur, die Schöpfung leidet." Man müsse sich über diese Naturkatastrophen und die damit verbundenen Fragen, "so austauschen, dass es mit Wertschätzung geschieht", forderte Schwarz. Dazu gehöre auch die Achtung jener Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, "die auf den Feldern stehen, die im Wald unterwegs sind". Gleichzeitig müsse auch die Versorgungssicherheit für die Städte gesichert werden.
Das gemeinsame Hauptaugenmerk sollte auf der Freude liegen, in einem so schönen Land wie Österreich leben zu dürfen, so der in der Bischofskonferenz für Umweltthemen zuständige Schwarz. "Wir haben hier ein Erbe übernommen, das eigentlich sehr, sehr schön ist. Und wir werden es gut in die Zukunft führen, im Miteinander und in der gemeinsamen Sorge für unsere Schöpfung", so der St. Pöltner Bischof abschließend.
Renaturierungsgesetz
Das Naturschutzgesetz "Verordnung über die Wiederherstellung der Natur" sieht vor, dass bis zum Jahr 2050 Naturschutzgebiete und Agrarflächen naturnäher gestaltet werden, um das Artensterben in den Griff zu bekommen. Das notwendige Quorum von 65 Prozent der vertretenen EU-Einwohner konnte erst durch Österreichs Stimme erreicht werden, um die es einen anhaltenden politischen Koalitionsstreit gibt: Die ÖVP hat eine Strafanzeige wegen Amtsmissbrauchs gegen Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) eingebracht, da die von ihr erteilte Zustimmung laut ÖVP nicht die erforderliche Rückendeckung der Bundesländer besitzt.
Aus dem kirchlichen Bereich hatte sich zuletzt die Katholische Aktion zum Thema gemeldet - und das neue Gesetz sowie auch dessen Zustandekommen begrüßt. Keine Freude gibt es bei manchen Ordensleuten mit dem EU-Renaturierungsgesetz. So hat Pater Maurus Kocher, Vertreter der Ordensgemeinschaften im Vorstand der Land- und Forstbetriebe Österreich, den Plan, die durch menschliche Eingriffe veränderte Kulturlandschaft in Europa bis 2050 in einen möglichst ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen zwar in ihrer Intention als begrüßenswert aber in ihrer Umsetzung jedoch nicht durchdacht und teils "illusorisch" bezeichnet.
(Link: https://www.instagram.com/reel/C8ble-joZfp/?igsh=MW9mdDhoaWNzZHZ3OQ%3D%3D)
Quelle: kathpress