Polaschek: Abschaffung des Religionsunterrichts wäre falsch
Bildungsminister Martin Polaschek hält im Interview mit dem "Standard" (Freitag) am Religionsunterricht fest. "Der Religionsunterricht ist verfassungsrechtlich verankert. Er ist ein Grundrecht", so Polaschek wörtlich. Ihn abzuschaffen, sei "nicht zielführend". Nachsatz: "Für mich ist klar: Der Religionsunterricht bleibt."
Polaschek warnte vor einer Verlagerung des Religionsunterrichts ins Private, da die Kontrolle darüber verlorenginge: "Solange Schulen als Aufsichtsbehörden ein Auge darauf haben, hat man die Möglichkeit, allfälligen Radikalisierungen entgegenzuwirken."
Es wäre falsch, zu glauben, "dass wir das Thema Religion aus der Schule verbannen, indem wir es nicht unterrichten", betonte Polaschek. Zugleich zeigte sich der Minister offen, in einer neuen Legislaturperiode darüber zu diskutieren, ob der Ethikunterricht, der als Alternative zum Religionsunterricht momentan in der Oberstufe angeboten wird, auch auf andere Schulstufen ausgerollt werden kann. Dass in der Oberstufe Ethik angeboten wird, halte er jedenfalls für einen wichtigen ersten Schritt.
Schule spiegle die Gesellschaft wider. Es sei daher wichtig, dass in der Schule auch Grundwerte wie Toleranz und Offenheit vermittelt werden. Er glaube aber nicht, dass dies allein durch ein eigenes Unterrichtsfach möglich sei, warb Polaschek für einen umfassenderen Ansatz.
Quelle: kathpress