Gesundheitsminister präsentiert Hitzeschutzplan in Caritas-Klimaoase
Mitten in der ersten Hitzewelle des Jahres hat Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) am Mittwoch den überarbeiteten Hitzeschutzplan des Bundes präsentiert. Vor der Kulisse des Pfarrhofs der Pfarre Canisius, eine der neun Klimaoasen der Caritas in Wien, betonte Rauch die gemeinsame Verantwortung von Bund, Ländern und einzelnen Organisationen, Möglichkeiten zu finden, die Menschen Hitzeschutz bieten.
Der nationale Hitzeschutzplan sei ein wichtiges Instrument, um gegen die Belastungen der steigenden Temperaturen vorzugehen. Aber auch gelebte Nachbarschaft und Orte wie die Caritas-Klimaoasen seien notwendig, um vulnerable Gruppen und Menschen zu entlasten; besonders jene, "die ökonomisch nicht so gut gesettelt sind, um sich eine Klimaanlage leisten zu können", fügte Rauch hinzu. Selbst ein Besuch im Schwimmbad sei für viele nicht leistbar.
Insgesamt bietet die Caritas der Erzdiözese Wien an 27 Standorten in Wien und Niederösterreich Klimaoasen an, erklärte Caritas-Direktor Alexander Bodmann zu Beginn des Medientermins. 800 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden die Besucherinnen und Besucher dort mit Getränken und Snacks versorgen. Die Klimaoasen der Caritas helfen nicht nur armutsbetroffenen Menschen, führte Bodmann aus. Die kühlen Zufluchtsorte sollen auch Einsamkeit entgegenwirken. Kühle Getränke und ein gemeinsames Fußball-EM-"Public Viewing" des Spiels Serbien gegen Slowenien werden am Donnerstag etwa ganz unterschiedliche Menschen in die Klimaoase Waldkloster (10., Gellertplatz 7) locken, zeigte sich der Wiener Caritas-Direktor überzeugt.
Das Projekt "Klimaoasen" rief die Caritas 2020 ins Leben. Unter dem Motto "Sommerfrische im Pfarrgarten" dienen die kühlen Gärten von Juni bis September als Orte der Vernetzung, an denen sich unterschiedliche soziale Gruppen begegnen, unabhängig von Herkunft, Religion und Notsituation, heißt es auf der Website der Hilfsorganisation. "Menschen aus dem Pfarrgebiet, die sich abkühlen und plaudern wollen, flüchtende Menschen, obdachlose Menschen" und Menschen, "die in aufgeheizten Wohnungen leben", heißt die Caritas dabei willkommen.
Die Nachfrage nach den Klimaoasen ist jedenfalls gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wie die Wiener Caritas bereits Anfang Juni in einer Aussendung mitteilte. Deshalb wurde das Angebot heuer im Vergleich zum Vorjahr um sechs weitere Klimaoasen aufgestockt, darunter auch die erste Frauenklimaoase.
"Hitze und Hitzewellen werden nach wie vor unterschätzt", erklärte Rauch. Schon für gesunde Menschen seien die hohen Temperaturen eine Belastung. Für vulnerable Gruppen wie Säuglinge, Kleinkinder, ältere und kranke Menschen stelle die Hitze eine "echte Gefahr" dar; etwa in Form von Herz-Kreislauf-Problemen oder einer Verschlechterung bestehender Krankheiten. "Es ist auch klar, dass die Hitzebelastungsperioden nicht einfach wieder weggehen", sagte der Gesundheitsminister.
(Website Caritas-Klimaoasen: https://www.caritas-wien.at/hilfe-angebote/zusammenleben/pfarrcaritas-und-naechstenhilfe/aktiv-in-den-pfarren/klimaoase)
Quelle: kathpress