"Lange Nacht" in Oberösterreich: Viele ökumenische Veranstaltungen
Unter dem Motto "Offene Kirchen, weites Herz" waren am Freitag in der "Langen Nacht" in Oberösterreich rund 100 Kirchen, Kapellen und Begegnungsorte zugänglich. 330 Veranstaltungen - 80 davon in Linz - boten über 400 Stunden Programm. Auftakt der "Langen Nacht" in Linz war ein ökumenisches Abendgebet mit u.a. mit Dompfarrer Maximilian Strasser und Bischofsvikar Adi Trawöger sowie Vertreterinnen und Vertretern aller Kirchen in Oberösterreich; der Evangelischen, Reformierten und Methodistischen Kirche, der Altkatholischen Kirche, der Rumänisch-orthodoxen Kirche, der Baptisten und der Neuapostolischen Kirche.
In seiner Predigt nahm Bischofsvikar Adi Trawöger Bezug auf das Motto der diesjährigen "Langen Nacht", wie die Diözese Linz in einer Aussendung mitteilte. Das Herz sei ein Symbol für Liebe, Glück und Schmerz und in vielen religiösen Vorstellungen - auch außerhalb des Christentums - ein Ort, wo der Schöpfer beim Geschöpf ankomme, so Trawöger: "Menschen, die wie Jesus mit dem Herzen denken, denken berührend. Wenn wir mit dem Herzen denken, denken wir freundlich und zärtlich. Wir machen uns verletzbar, weil wir Anteil nehmen an der Erfahrung Gottes, die Jesus erlitten hat. Wir verlieren unser Herz - so wie Liebende - immer mehr in Gott, der die Liebe ist. Das weit geöffnete Herz ist jener Ort, wo Gott bei uns ankommt und wir bei Gott ankommen."
Auch in Bad Ischl - Bannerstadt der Kulturhauptstadt-Region Bad Ischl Salzkammergut 2024 - wurde die "Lange Nacht" feierlich eröffnet. Um 19 Uhr fand in der Evangelischen Friedenskirche eine ökumenische Vesper mit Bischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner statt. Im Anschluss diskutierten Lehner und Scheuer bei einem Podiumsgespräch zur Frage "Warum die westliche Welt das Christentum braucht".
Erlebbar wurde Ökumene u.a. auch in der "Ökumene ErfahrBar", einer ökumenischen Begegnungszone im Bischofshof in Linz. Vertreter verschiedener Kirchen kamen mit den Besuchern ins Gespräch und waren auch musikalisch hörbar. Zudem stand der Garten des Bischofshofes für Interessierte offen und lud zum Flanieren und Verweilen ein.
Auch an anderen oberösterreichischen Orten fanden ökumenische Begegnungen statt. Ein ökumenisches Nachtgebet wurde in der Pfarrkirche Steyr gefeiert. In der Pfarrgemeinde St. Franziskus in Braunau fand ein interreligiöses Friedensgebet statt. In der evangelischen Christuskirche in Wels konnten die Besucher eine Taizé-Andacht mitfeiern. In Vöcklabruck zogen katholische, evangelische und neuapostolische Christinnen und Christen gemeinsam von einer Kirche zur nächsten, um gemeinsam die verschiedenen Veranstaltungen zu besuchen.
"Die Lange Nacht der Kirchen ist ein ökumenisches Projekt und damit auch ein starkes Zeichen für die christliche Vielfalt und für gelingende Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen christlichen Kirchen hier in Oberösterreich", resümierte Gudrun Becker vom Projektteam der "Langen Nacht" in Oberösterreich: "Die Lange Nacht der Kirchen wurde mit viel Herz vorbereitet - und ich glaube, sagen zu können, dass sie die Herzen vieler Menschen berührt hat."
Quelle: kathpress