Glettler: Kirche zeigt bei "Langer Nacht" Gastfreundschaft und Herz
Wie wichtig Gastfreundschaft und das Öffnen von Türen und Herzen ist, zeigt die "Lange Nacht der Kirchen": Darauf hat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler Freitagabend im Gespräch mit "radio klassik Stephansdom" hingewiesen. Interessierte wie Suchende könnten an diesem Abend einen Ort finden, "wo sie etwas loswerden können, Stille finden oder ins Gespräch mit Gott kommen". Der Innsbrucker Bischof verwies auch auf das Motto der diesjährigen "Lange Nacht" der Diözese Innsbruck, das mit "Dein Herz ist gefragt!" das ökumenische Großereignis mit dem traditionellen Herz-Jesu-Fest und dem am Freitag begangenen "Tag der Herzlichkeit" verbindet. An diesen Tagen würden Menschen in besonderer Weise "Herz zeigen, Türen öffnen und andere willkommen heißen", erklärte Glettler.
Das Herz-Jesu-Fest ist in der Landesbiografie Tirols wegen eines Gelöbnisses des Tiroler Landtags fest verankert und wird besonders von Schützen und Musikkapellen gefördert. Der Bischof selbst hat dem Thema Herz das Buch "Dein Herz ist gefragt" gewidmet, in dem er eine zeitgemäße Herz-Jesu-Spiritualität formuliert.
"Herz ist ein Ur-Wort und Ur-Symbol der Menschheit", betonte der Bischof, der in der Bischofskonferenz auch für die "Lange Nacht der Kirchen" zuständig ist. Das Herz sei die Mitte des Menschen und "einem Hauptbahnhof ähnlich, in dem viel hineinkommt, aber auch viel wieder rausfahren muss". Es sei gleichzeitig der Ort, an dem Gott mit dem Menschen kommunizieren könne, meinte Glettler.
Die Herzen und Türen weit aufzumachen sei auch das Ziel der "Langen Nacht der Kirchen", die sich damit in der Tradition mit dem Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) befinde, erläuterte Glettler. "Auch Gott empfängt den Menschen und heißt jeden Menschen willkommen." Neben der Gastfreundschaft setze die ökumenische Großveranstaltung mit ihrem Programm ein klares Zeichen für eine Solidarität mit allen Menschen, auch mit jenen, die sich von der Kirche distanziert hätten, betonte der Bischof.
Hochfest "Heiligstes Herz Jesu"
Die katholische Kirche weltweit feiert am dritten Freitag nach Pfingsten das Hochfest "Heiligstes Herz Jesu", das wiederum mit der Seitenwunde Christi einen Aspekt des Karfreitags aufgreift. In Tirol wird das Fest an diesem Tag oder am Sonntag darauf infolge des Gelöbnisses besonders feierlich begangen. Traditionell gibt es in vielen Städten und Dörfern festliche Prozessionen mit Schützenkompanien und Verbänden, sowie auf den Bergketten weithin sichtbare Herz-Jesu-Feuer mit christlichen Symbolen wie dem Schriftzug "IHS", einem Herz oder dem Kreuz Christi.
Der von zahlreichen Aktionen in den Medien und in Sozialeinrichtungen begangene "Tag der Herzlichkeit" wurde 2016 von der Initiative "Offene Herzen" des Bischof-Stecher-Gedächtnisvereins ins Leben gerufen und stand heuer unter dem Motto "Herz ist Trumpf". Die Diözese und zahlreiche geistliche Gemeinschaften hatten zudem für Freitag und Samstag zu einem "Herz-Jesu-Familienfest" in Stift Wilten geladen. (Weitere Infos: www.bischof-stecher-verein.at, www.herzjesufest.at)
Quelle: kathpress