EU-Wahl: KAÖ ruft Erstwähler und junge Menschen zu Teilnahme auf
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) hat junge Menschen und Erstwähler aufgerufen, an der EU-Wahl am Sonntag (9. Juni) teilzunehmen. "Die Wahlen zum Europäischen Parlament sind ein wesentliches Mittel, die Politik und damit die Entwicklung eines gemeinsamen Europas mitzugestalten", appellierte das KA-Führungstrio an alle Wahlberechtigten. Besonders die Jugend solle von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, "denn die EU-Politik der kommenden Jahre wird gerade für ihre mittel- und langfristige Zukunft wesentliche Weichen stellen", betonten Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Brigitte Knell in einer Aussendung am Freitag. "Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr EU", so der Aufruf der KAÖ, die auch vor einem EU-weiten Rechtsruck warnte.
In Österreich können laut KA rund 400.000 Jugendliche erstmals an einer EU-Wahl teilnehmen, da es hierzulande - so wie in nur vier anderen Mitgliedsstaaten - das Wahlrecht bereits ab 16 Jahren gibt. Die Laienorganisation zitierte dafür eine Eurobarometer-Umfrage von 2024, nach der EU-weit die 15- bis 24-Jährigen eine deutlich positivere Einstellung zur EU haben als höhere Altersgruppen. Als besonders wichtiges Thema habe sich in der Umfrage der Kampf gegen die Klimakrise sowie gegen Armut und für die Zukunft Europas herausgestellt, so die KAÖ. Alle Altersgruppen gemeinsam sei die hohe Priorität von Frieden. Und obwohl Jugendliche eine niedrigere Bereitschaft zur Wahlteilnahme hätten, zeigten sich etwa 63 Prozent der Jungen sicher, wählen zu gehen; 71 Prozent waren es in der Gesamtheit der Befragten.
"Angesichts dieser Umfragewerte erachten wir es als umso wichtiger, die jungen Menschen zur Wahlteilnahme zu motivieren", meinte das KAÖ-Präsidialteam, das dazu auch Eltern, andere Familienangehörige und Freundinnen und Freunde in die Pflicht nahm. Diese sollten Jugendliche und junge Erwachsene dazu ermuntern, "mit ihrer Stimme ihre Anliegen einzubringen und die EU-Politik mitzugestalten".
"Gleichzeitig stimmt uns optimistisch, welche Themen für die jungen Menschen Priorität haben. Es sind jene Themen, für die - basierend auf der christlichen Soziallehre - auch wir uns stark machen", so Kaineder, Renner und Knell.
"Brauchen nicht weniger, sondern mehr EU"
Neben dem Wahl-Appell warnte die KAÖ aber vor der Gefahr, dass Rechtsaußen- und rechtsradikale Parteien dazugewinnen könnten. "Wir können nur eindringlich davor warnen, von einer Stärkung dieser Kräfte eine gute Zukunft der EU und Österreichs zu erwarten", erklärte dazu das KAÖ-Präsidial-Team. Das klare Ziel dieser Parteien sei der Abbau von Demokratie und Menschenrechten und die Rückkehr zu nationalistischen Egoismen und autokratischer Willkür, lautete die Warnung der KAÖ.
"Friede, Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, Gleichstellung der Geschlechter, eine gesunde Umwelt und Wohlstand werden nicht durch weniger EU und Europa, sondern durch mehr EU und ein stärker gemeinsames Europa gesichert", widersprach die katholische Laienorganisation gängigen Rechtsaußen-Argumenten gegen die EU.
Die KAÖ schloss sich zudem der FIAC, dem Internationalen Forum der Katholischen Aktion, an, das als Basis für die Wahlentscheidung die Kriterien der christlichen Soziallehre vorgeschlagen hatte. Dazu zählt etwa die Personenwürde, "Solidarität über die eigenen Grenzen hinweg" und der Maßstab des "guten Lebens für alle".
Weitere Wahlaufrufe aus den Diözesen und Gliederungen der Katholischen Aktion sind auf der Website der KAÖ www.kaoe.at zu finden.
Quelle: kathpress