Salzburg: "Lange Nacht der Kirchen" wird interreligiös
Die seit 20 Jahren bestehende "Lange Nacht der Kirchen" wird zunehmend auch interreligiös. Darauf hat Mathias Hohla, Referent für Ökumene und Dialog der Religionen in der Erzdiözese Salzburg, im Gespräch mit religion.ORF.at hingewiesen. Hauptanliegen der "Langen Nacht" sei es, Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, so Hohla. Aufgrund aktueller politischer Entwicklungen wachse dabei auch die Bedeutung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs. Auch aus diesem Grund lade das Referat "Ökumene & Dialog der Religionen" an diesem Abend unter anderem zu einem Dialog mit Personen anderer Religionsgemeinschaften ein.
Impulse aus anderen religiösen Traditionen hätte es zwar bereits in den Jahren zuvor gegeben, doch nun weite man das Angebot etwas aus und besuche Orte anderer Religionsgemeinschaften. Dabei gebe es die Möglichkeit, einen buddhistischen Stupa auf dem Mönchsberg und eine schiitische Moschee zu besuchen. Die Begegnung mit jüdischen Vertretern und Vertreterinnen findet im Kardinal-Schwarzenberg-Haus statt. Das Hauptziel seien "authentische Begegnungen" von Salzburgern und Salzburgerinnen mit Persönlichkeiten aus den unterschiedlichen Religionen.
Hohla zeigte sich überzeugt, "dass interreligiöser und interkultureller Dialog auf allen Ebenen des Zusammenlebens mehr Beachtung finden sollte. Das beginnt im Kindergarten, in der Volksschule und in den Betrieben". Dabei seien alle Bereiche gleich wichtig, das müsse noch mehr "ins Bewusstsein der Kommunalpolitiker, aber auch der Landes- und Bundespolitik" kommen. In Ländern wie Österreich komme aufgrund der Geschichte und auch der Mitgliederzahlen auch den christlichen Kirchen, allen voran der römisch-katholischen, besondere Verantwortung zu, sagte Hohla.
Eine wesentliche Veränderung in der Gestaltung der "Langen Nacht der Kirchen" ortet der Ökumene-Experte darin, "dass die Kirchen heute die Zwischenräume zwischen den Kirchen mehr bespielen müssen", denn das sei der Raum, an dem Menschen anzutreffen seien, die nicht (mehr) in die Kirchen kommen würden. Daher werde etwa der Eröffnungsgottesdienst zur "Langen Nacht" im Freien gestaltet. Gerade so etwas schaffe neue Möglichkeiten der Begegnung.
(Infos: www.langenachtderkirchen.at)
Quelle: kathpress