Statistik Austria: 2023 weniger Eheschließungen, mehr Scheidungen
Im Jahr 2023 wurden in Österreich weniger Ehen geschlossen und etwas mehr als im Jahr zuvor geschieden. Laut den am Dienstag von Statistik Austria veröffentlichten Daten heirateten insgesamt 45.855 Paare standesamtlich (785 davon gleichgeschlechtlich), um 3,4 Prozent weniger als im Jahr davor. Im gleichen Zeitraum ließen sich 14.721 Paare gerichtlich scheiden, um 5,2 Prozent mehr als 2022. Die Zahlen relativieren sich jedoch mit Blick auf den Fünfjahresdurchschnitt der Vor-Corona-Jahre, wies Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas hin: 2015 bis 2019 gab es mit 16.215 deutlich mehr jährliche Scheidungen und mit durchschnittlich 45.375 Verheiratungen stiegen die Eheschließungen an.
Bei den eingetragenen Partnerschaften gab es 2023 einen Zuwachs von mehr als einem Fünftel. 1.955 Paare entschieden sich für diese Lebensform, 181 lösten dieses Bündnis wieder auf, so Thomas.
Im Bundesländervergleich stechen Wien und das Burgenland in Bezug auf Eheschließungen hervor; dort stiegen diese leicht, während der stärkste Rückgang in Kärnten mit -7 Prozent in Kärnten verzeichnet wurde. Bei 71,4 Prozent der Eheschließungen im Jahr 2023 war es für beide Partner die erste Ehe. Das mittlere Erstheiratsalter der Männer lag bei 33,5 Jahren, das der Frauen bei 31,5 Jahren - beide steigen damit leicht an. Die nachträgliche Eheschließung ihrer Eltern betraf im Jahr 2023 insgesamt knapp 20.000 gemeinsame voreheliche Kinder.
Bein den Ehescheidungen gab es den stärksten Anstieg in Tirol (+12,9 Prozent), Kärnten (+11,9) und Vorarlberg (+11,1 Prozent), nur in der Steiermark (-0,2) gab es etwas weniger Scheidungen als im Jahr 2022. In 86,1 Prozent erfolgten die Trennungen in beiderseitigem Einvernehmen. Bei den insgesamt 1.802 strittig geschiedenen Ehen war zu 44,5 Prozent der Mann Schuld, zu 9,4 Prozent die Frau (32,7 Prozent beide, 13,3 keiner von beiden).
Die Gesamtscheidungsrate der Ehen lag 2023 mit 36,1 Prozent über dem Wert von 2022 (34,5), österreichweit zerbrechen in Kärnten die meisten fürs Leben geschlossenen Partnerschaften (41,3 Prozent, die wenigsten in Tirol. Insgesamt waren 17.408 Kinder, davon 12.524 davon minderjährig, von der Ehescheidung ihrer Eltern betroffen. (Detailergebnisse abrufbar auf www.statistik.at)
Quelle: kathpress