Papst erklärt Kindern die Dreifaltigkeit
Papst Franziskus hat beim katholischen Weltkindertag am Sonntag in Rom auf dem Petersplatz eine Glaubensunterweisung in kindgerechter Sprache gehalten. Vor rund 50.000 Zuhörern erklärte er die Dreifaltigkeit Gottes gemäß dem christlichen Glaubensbekenntnis.
Er sagte unter anderem: "Der Vater ist es, der uns alle erschaffen hat und uns liebt. (...) Der Sohn ist Jesus, ihn empfangen wir in der Kommunion, und Jesus verzeiht uns all unsere Sünden (...), und wir müssen uns erniedrigen und ihn um Verzeihung bitten. (...) Der Heilige Geist ist Gott, der in uns ist. Wir empfangen ihn in der Taufe und in den Sakramenten. Der Heilige Geist ist der, der uns im Leben begleitet."
Den vorbereiteten Predigttext ignorierte der 87-Jährige. "Und wer ist der Heilige Geist?", fragte Franziskus weiter. Das sei gar nicht so leicht zu erklären: "Denn der Heilige Geist ist Gott, er ist in uns. Wir empfangen den Heiligen Geist in der Taufe, wir empfangen ihn in den Sakramenten. Er ist derjenige, der uns in unserem Herzen sagt, was wir Gutes tun sollen. Der Heilige Geist ist derjenige, der uns Kraft gibt, der uns in Schwierigkeiten tröstet."
Franziskus ließ die Kinder alle gemeinsam aufsagen: "Der Heilige Geist begleitet uns im Leben". Glaube mache glücklich, fuhr er fort. Zum Abschluss seiner Ansprache betete er mit den Kindern und ihren Eltern ein "Gegrüßet seist du, Maria" und lobte sie fürs Mitmachen.
Komiker Benigni träumt von Päpstin
Anschließend hielt der italienische Komiker Roberto Benigni einen Monolog, in dem er die Kinder aufforderte, ihr Leben zu leben, zu lieben und den Krieg zu stoppen. Außerdem sagte er in einer improvisierten Rede an die rund 50.000 Teilnehmer des Weltkindertages: "Unter euch ist vielleicht ein neuer Michelangelo oder ein neuer Galileo (...) Und unter den Mädchen vielleicht eine künftige Nobelpreisträgerin (...) oder sogar ein Papst."
Benigni fuhr fort: "Vielleicht ist ein Papst unter euch, oder sogar zwei, drei. (...) Hier ist alles möglich, im Vatikan sind wir im Reich Gottes, und im Reich Gottes ist alles möglich, auch dass jemand von euch Papst wird. (...) Vielleicht ein Afrikaner oder ein Asiate (...) oder ein Mädchen, eine Frau. Der erste weibliche Papst in der Geschichte. Mamma mia, davon würde man sogar auf dem Mond sprechen!" Die teils ernste, teils humoristische Rede Benignis bildete den Abschluss des ersten Weltkindertags in Rom.
An dem Gottesdienst nahmen auch Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri und Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni teil. Die Feier war Höhepunkt und Abschluss des Weltkindertags, der vom Vatikan ausgerufen und erstmals begangen wurde. Anders als bei den Weltjugendtagen stellten italienische Kinder und Familien mehr als 95 Prozent der Teilnehmer. 100 weitere Länder waren mit kleinen Gruppen vertreten.
Zur Auftaktveranstaltung am Samstag im römischen Olympiastadion waren ebenfalls etwa 50.000 Teilnehmer gekommen. Der Weltkindertag galt als eine Art Generalprobe für die Veranstaltungen des Heiligen Jahres 2025.
Quelle: kathpress