Stift Admont lädt zu wissenschaftlicher Fachtagung
Der Gründer des Benediktinerstiftes Admont, Erzbischof Gebhard von Salzburg (ca. 1010 bis 1088), steht im Zentrum einer wissenschaftlichen Fachtagung, die von 14. bis 15. Juni in der obersteirischen Abtei stattfindet. Das Benediktinerstift feiert heuer 950 Jahre seines Bestehens.
"Durch die wissenschaftlichen Untersuchungen haben wir die Person und die Zeit, in der Erzbischof Gebhard lebte, sowie die Klostergründung neu aufgerollt", so der Prior von Stift Admont, P. Maximilian Schiefermüller, in einer Aussendung am Freitag. Zur Fachtagung sind zahlreiche renommierte Historikerinnen und Historiker aus Österreich und Europa geladen. Das Publikum erwartet laut dem Prior "ein hochkarätiges Programm, das spannende Vorträge über die Zeit von Erzbischof Gebhard, sein Wirken, die Graböffnung, die Gesichtsrekonstruktion sowie die Klostergründung umfasst".
Erzbischof Gebhard ließ 1074 im Auftrag der Heiligen Hemma von Gurk das Kloster erbauen. Als Ort für die Errichtung wählte er Admont. Eine strategische Entscheidung, wie der Prior unterstrich: "Admont war Teil der Diözese Salzburg. Es existierte bereits eine Pfarre und ganz in der Nähe, in Hall, wurde Salz abgebaut. Damals eine wichtige wirtschaftliche Grundlage für die Gründung von Städten und Klöstern."
Gewissheit über Klostergründer
Auch die letzte Ruhestätte von Erzbischof Gebhard befindet sich in Admont. "Aus den Quellen geht hervor, dass die sterblichen Überreste des Klostergründers dem Grab entnommen und im Hochaltar der Stiftskirche beigesetzt wurden", so Prior Schiefermüller, "doch wollten wir Gewissheit haben, ob sich dies tatsächlich so verhält." Daher hat die Admonter Klostergemeinschaft den Sarkophag dem Hochaltar entnommen. Anschließend wurde dieser im Beisein der Mönche und einer Restauratorin geöffnet.
Was zu Tage trat, war ein vollständig erhaltenes Skelett, das von der Grazer Anthropologin Silvia Renhart zusammengesetzt wurde. "Um feststellen zu können, ob es sich tatsächlich um die Gebeine von Erzbischof Gebhard handelt, wurde das Skelett medizinisch und anthropologisch untersucht", informierte der Prior. Das Ergebnis der Proben spreche eine eindeutige Sprache: Das Skelett entspreche einem Mann aus dem 11. Jahrhundert, der ein Lebensalter von rund 75 Jahren erreicht hatte, eine Seltenheit für damalige Verhältnisse. Somit "deutet alles darauf hin, dass es sich tatsächlich um Erzbischof Gebhard handelt, der hier in Admont ruht", so Prior Schiefermüller.
Das Ergebnis der Untersuchungen war auch Anlass für eine Gesichtsrekonstruktion. Damit "hatten wir erstmals ein konkretes Bild von unserem Klostergründer vor Augen", so der Prior. Seit der Eröffnung der diesjährigen Sonderausstellung zum 950-jährigen Jubiläum des Klosters ist ein Abbild von Erzbischof Gebhard in voller Lebensgröße im Stiftsmuseum zu sehen.
Zur Tagung eingeladen sind alle Interessierten bei freiem Eintritt. Die Anmeldung läuft bis 7. Juni unter archiv@stiftadmont.at.
Quelle: kathpress