Österreichs erste Ständige Lektorinnen und Lektoren werden beauftragt
Der Kärntner Bischof Josef Marketz wird am kommenden Freitag österreichweit erstmals Ständige Lektorinnen und Lektoren offiziell beauftragen. Die elf Frauen und drei Männer sind nach Angaben der Diözese Gurk-Klagenfurt hierzulande die ersten weiblichen und männlichen Laien, die diesen Dienst, der wie das Akolythat bisher als Durchgangsstufe zum Weiheamt galt, auf Dauer ausüben werden. Die Beauftragung erfolgt im Rahmen eines Wortgottesdienstes (17.50 Uhr) im Dom zu Maria Saal.
Wie in Österreich ist es in vielen Teilen der katholischen Weltkirche bereits seit langem üblich, dass Frauen und Männer als Laien in Gottesdiensten Lesungen und Fürbitten vortragen. Seit einer 2021 erfolgten Änderung des Kirchenrechtes durch Papst Franziskus ist auch eine offizielle Beauftragung von Frauen zu einem dauerhaften Dienst möglich.
Für die 14 neuen Ständigen Lektorinnen und Lektoren in Kärnten bildet die Beauftragung durch den Bischof auch den feierlichen Abschluss eines neunmonatigen Ausbildungskurses. Dessen inhaltlicher Schwerpunkte umfassten laut Diözese eine intensive Auseinandersetzung mit den Inhalten der Bibel, die Leitung von Wortgottesdiensten und Segensfeiern, Methoden der Bibelarbeit, Predigterarbeitung und Weitergabe des Glaubens sowie die Erschließung liturgischer Handlungsfelder außerhalb des Kirchenraums.
Im Rahmen der Beauftragungsfeier am Freitag werden die Kandidatinnen und Kandidaten auch ein Lektionar, also das liturgische Buch mit den biblischen Lesungen der Liturgien im Kirchenjahr, erhalten. Zudem wird ihnen vom jeweils zuständigen Pfarrer ihr liturgisches Gewand, die Albe, übergeben.
Die Arbeitsbereiche der Ständigen Lektorinnen und Lektoren umfassen das Vortragen der Schrifttexte in der Liturgie, das Leiten von Wortgottesdiensten und Segensfeiern mit Predigterlaubnis, Verbreitung und Vertiefung des Wortes Gottes in der Pfarre, etwa bei Bibelgesprächen und Angeboten religiöser Bildung, die Pflege der Vielfalt liturgischer Feierformen sowie die Erschließung liturgischer Handlungsfelder auch außerhalb des Kirchenraums, etwa durch geistliche Impulse bei Veranstaltungen von Vereinen oder Andachten auf Berggipfeln.
Ferner koordinieren die Ständigen Lektorinnen und Lektoren in ihren Pfarren Lektorinnen und Lektoren ohne Beauftragung, Vorbeterinnen und Vorbeter, Wortgottesdienstleiterinnen und -leiter sowie Leiterinnen und Leiter von Segensfeiern. Die konkreten Tätigkeitsfelder in den jeweiligen Pfarren wurden mit den zuständigen Pfarrern bereits im Vorfeld der Beauftragungsfeier festgelegt.
Quelle: Kathpress