Katholische Jugend: "Frauenfrage" für Gläubige zentrales Thema
Die Katholische Jugend Österreich (KJÖ) unterstützt den aktuellen Österreich-Bericht zur Welt-Synode, insbesondere die Priorisierung der "Frauenfrage": Die Berufungen von Frauen werde von vielen Gläubigen in Österreich als zentrales Thema für eine glaubwürdige Kirche der Zukunft angesehen, hieß es in einer Stellungnahme am Freitag. Speziell für junge Menschen seien Themen, wie Klima- und Umweltschutz sowie die Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft von großer Bedeutung, erklärte der kürzlich neu gewählte KJÖ-Vorsitzende Rafael Haigermoser.
Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des nationalen Synodenteams sind die Stellung der Frau in der Kirche, die missionarische Ausrichtung der Kirche und mehr innerkirchliche Partizipation für die Kirche in Österreich prioritär im Blick auf die nächste Welt-Synodenversammlung im Oktober in Rom. Grundlage für das Papier, das auf acht Seiten insgesamt 14 Themenfelder benennt, sind Rückmeldungen der heimischen Diözesen sowie Bischöfe und Fachleuten auf den Synthese-Bericht der Weltsynode (SB) vom vergangenen Herbst in Rom.
Kritisch merkte die Katholische Jugend am Freitag erneut das Fehlen eines eigenen Jugend-Kapitels im Synthese-Bericht der ersten Versammlung der Weltsynode an. Dies werde auch im nunmehrigen Österreich-Bericht zurecht betont. "Zudem bedauern wir, dass die Sprache und die Form solcher Schreiben aus Rom für junge Menschen oft unverständlich und lebensfern formuliert sind", so Haigermoser wörtlich. Dies stelle eine erhebliche, aber vermeidbare Hürde dar. Als positives Beispiel nannte die KJÖ die bildhaft und verständlich gestaltete Sozial- und Umwelt-Enzyklika "Laudato si" aus dem Jahr 2015.
Die Jugendorganisation hofft, dass "die Anliegen und Stimmen der Jugend in den weiteren synodalen Prozessen Gehör finden und die Kirche gemeinsam mit jungen Menschen eine zukunftsfähige und glaubwürdige Richtung einschlägt". In der Katholischen Jugend ermögliche man jungen Menschen, partizipativ ein Teil dieser Kirche zu sein, so Haigermoser. Entsprechend sei es "sehr positiv, dass auch im größeren Kontext '(neue) Formen und Strukturen der Zusammenarbeit' als Notwendigkeit erkannt werden." Die Katholische Jugend erwartet von der nächsten Synodenversammlung im Oktober im Vatikan positive Impulse für die Zukunft der Kirche.
In ihrem von Papst Franziskus ausgerufenen weltweiten Prozess beschäftigt sich die katholische Kirche seit 2021 eingehend mit der Frage, wie sie ihre Entscheidungen finden und welche Formen von Mitbestimmung es dabei geben soll. Die Weltsynode steht unter dem Leitmotiv "Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung" und findet als Konsultations- und Beratungsprozess in mehreren Phasen auf Ebene der Diözesen und Ortskirchen, der Kontinente und der Weltkirche statt. Nach der ersten Session der Welt-Bischofssynode mit dem Papst in Rom im vergangenen Herbst waren zuletzt wieder die Ortskirchen am Wort. Ihre bis Mitte Mai nach Rom geschickten Länder-Berichte Rückmeldungen zum Synthese-Bericht der ersten Synodenversammlung fließen nun in das sogenannte "Instrumentum laboris" (Arbeitspapier) für die zweite Session der Welt-Bischofssynode ein, die für 2. bis 27. Oktober 2024 angesetzt ist.
Österreich-Seite zur Weltsynode
Quelle: Kathpress