Schönborn: Pfingst-Plädoyer für Frieden und Verständigung
Kardinal Christoph Schönborn hat in seiner Freitagskolumne in der Gratiszeitung "Heute" dazu aufgerufen, das anstehende Pfingstfest zu nutzen, um Frieden und gegenseitige Verständigung zu fördern. Pfingsten sei das Fest des Heiligen Geistes, so Schönborn: "Wie kann man ihn sich vorstellen? Wie wirkt er? Was er nicht ist, wissen wir alle. Sicher ist er nicht dort, wo der Ungeist herrscht: Hass und Hetze, Unfrieden und Eifersucht, Lüge und Verleumdung, Streit und Krieg."
Zu Pfingsten in Jerusalem vor 2.000 Jahren hätten die Jünger Jesu die Erfahrung eines "Sprachenwunders" gemacht, "die wir heute dringend wieder brauchen. (...) Sie redeten in ihrer Sprache, doch alle Zuhörer, aus vielen Ländern, konnten sie verstehen. Dieses Wunder fehlt uns schmerzlich: aufeinander hören, miteinander reden, einander verstehen."
Die weiße Taube gelte als Symbol des Heiligen Geistes, aber auch als Zeichen der Friedensbewegung, so Schönborn weiter: "Wenn zu diesem Pfingstfest nur überall der Geist des Friedens wirken würde! Stattdessen wüten Waffen und Kriege. Weltweit nimmt die Aufrüstung zu."
Frieden beginne immer im Kleinen, führte der Wiener Erzbischof aus; konkret "im eigenen Herzen, in den vier Wänden, der Familie, mit den Nachbarn". Pfingsten könne ein Anfang für positive Veränderungen in Richtung Frieden sein.
Quelle: Kathpress