Jahr des Gebets: Diözese Eisenstadt veröffentlicht "Gebetsschatz"
Das von Papst Franziskus ausgerufene "Jahr des Gebetes" 2024 findet in Österreichs Kirche immer mehr Widerhall. Zu Christi Himmelfahrt hat die Diözese Eisenstadt auf Akzente und Handreichungen auf ihrer Homepage (www.martinus.at/glaubenundfeiern) verwiesen, "um dieses große Anliegen zu unterstützen". Zu den hier auffindbaren "Gebetsschätzen" zählen unter anderem Gebete, die Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics für verschiedene Zielgruppen - Kinder, Jugendliche und Erwachsene - verfasst hat, oder aktuell auch mehrere Novenen als Vorbereitung auf Pfingsten. Die Gebete, die in gedruckter Form bei Visitationen in Pfarren, Schulen, Betriebsbesuchen und Gesprächsrunden verteilt werden, können auch im bischöflichen Sekretariat bestellt werden, hieß es.
Auch in der Diözese St. Pölten gibt es heuer einen speziellen Gebets-Schwerpunkt. In einer noch laufenden Online-Impulsreihe zum "Jahr des Gebets" werden in jeweils zwei Abendstunden Wege des Betens anhand der großen spirituellen christlichen Traditionen aufgezeigt und nähergebracht. Nach Terminen unter dem Motto "Beten mit Augustinus", "Beten mit Franz und Klara von Assisi", "Beten mit Benedikt" und "Beten mit Teresa von Avila", die jeweils von Ordensleuten geleitet wurden, stehen am 14. Mai "Beten mit Maria" auf dem Programm, geleitet von Subregens Nikola Vidovic. Am 5. Juni gestaltet Karin Hintersteiner vom Ressort Erwachsenenbildung, Spiritualität und Dialog die Abendeinheit "Beten mit der Bibel". (Anmeldung unter 0676/8266 88202, Mail: m.lugmaier@dsp.at)
Bereits im Februar hatte der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler in einem Hirtenwort auf das "Jahr des Gebetes" verwiesen und auf seiner Diözesanhomepage Material und Anregung zur Gestaltung von Gebeten veröffentlicht. Fünf Schritte seien besonders empfehlenswert, um das Gebet als "Schule der Hoffnung" neu zu entdecken, hieß es darin, darunter etwa: Zur Ruhe zu kommen und zehn Minuten Stille pro Tag zu praktizieren, eine Haltung des Dankes einzunehmen und sich "beschenkt" zu fühlen. Auch vor Bittgebeten gelte es keine Scheu zu zeigen, und schließlich "grenzüberschreitende Solidarität" beim Beten zu praktizieren. Christliches Gebet sei "niemals eine Flucht aus der Welt", sondern "Bewusste Weltzuwendung", so Glettler.
Hochgehalten wird das "Jahr des Gebetes" auch bei "Profi-Betern", allen voran in den Orden. Das Benediktinerstift Melk etwa verweist auf seiner Homepage auf den Grundsatz "ora et labora" (bete und arbeite) seines Ordensgründers hl. Benedikt, an dessen Festtag im März dazu eingeladen wurde, "das Gebet (wieder) neu für sich zu entdecken, es zu intensivieren und als einen fixen Bestandteil in den Alltag zu integrieren". Stiftsbesuchern wird dazu die Teilnahme an den Gebetszeiten der Mönche nahegelegt und zum monatlichen Jugendgebet - das nächste am 19. Mai - sowie zur Reihe D(T)ankstelle - der nächste Termin ist am 16. Mai, beide jeweils um 19 Uhr in der Benediktuskapelle - eingeladen. Genauso werden aber - wie in vielen Klöstern üblich - auch Gebetswünsche und -anliegen via E-Mail angenommen und von den Mitbrüdern in deren tägliche Gebete aufgenommen.
Ende Jänner hatte Papst Franziskus ein weltweites "Jahr des Gebetes" ausgerufen, als Vorbereitung des Heiligen Jahres 2025. Dafür stellt auch der Vatikan online Anregungen zur Verfügung, wie etwa eine achtbändige Buchreihe zum Thema Beten. Beim offiziellen Start des Gebetsjahres am 21. Jänner sagte Papst Franziskus im Rahmen seines Angelus-Gebetes auf dem Petersplatz: "Ich bitte euch, euer Gebet zu intensivieren, um diese Zeit der Gnade zu erleben und die Kraft der Hoffnung Gottes zu erfahren."
Angekündigt war vom Vatikan weiters auch eine "Schule des Gebetes", in deren Rahmen Papst Franziskus im Laufe des Jahres Menschen aus der Diözese Rom trifft. Den Auftakt dieser Reihe machte der Pontifex am 11. April, als er sich überraschend in die römische Vorstadtpfarre San Giovanni Maria Vianney in Borghesiana begab und zu 200 Kindern sprach, die sich auf die Erstkommunion vorbereiten. In einem offenen Gespräch beantwortete der Papst ihnen Fragen zu Krieg, Glauben und Krankheit und lud sie ein, "für alles Danke zu sagen" und bei Fehlern um Verzeihung zu bitten. Das Gebet zu Gott dürfe im Alltag, aber auch in dunklen Momenten des Lebens nicht fehlen, so Franziskus.
Quelle: kathpress