Wien: Finanzierungsvereinbarung zwischen Stadt und Ordensspitäler
Die sieben Wiener Ordensspitäler und die Stadt Wien haben eine Finanzierungsvereinbarung für das Jahr 2024 abgeschlossen. Die jährlich verhandelte Vereinbarung sieht 136 Millionen Euro vor. Damit werde der laufende Betrieb und "die Versorgungspartnerschaft für die Wiener Bevölkerung" sichergestellt, erklärte der ärztliche Direktor des Herz-Jesu-Krankenhauses und Sprecher der Wiener Ordensspitäler, Manfred Greher, am Donnerstag gegenüber Kathpress. Eine Finanzierung durch die Stadt Wien sei Voraussetzung, dass die Ordensspitäler auch in Zukunft Beiträge zur Wiener Gesundheitsversorgung leisten könnten, so Greher. Der Beschluss dazu wurde am Montag (22. April) im Wiener Gemeinderat gefällt, bestätigte am Donnerstag die MA40 für Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht.
Knapp ein Drittel aller stationär behandelten Patienten liegen in Wien in einem Ordensspital, 2023 waren dies rund 440.000 Menschen; zudem wurden 57.000 Operationen durchgeführt. "Wir stellen einen wichtigen Partner für die Stadt Wien bei der Gesundheitsversorgung der Wienerinnen und Wiener dar und als solche benötigen wir auch eine Finanzierung, um auch in Zukunft Beiträge zur Wiener Gesundheitsversorgung leisten könnten", sagte Greher. Die Ordenskrankenhäuser sind gemeinnützig und nicht gewinnorientiert und Arbeitgeber von über 5.300 Mitarbeitenden. Mit der Finanzierungsvereinbarung sichert sich die Stadt Wien Kontingente und Ausbildungsplätze in nicht städtischen Einrichtungen.
Die Finanzierung der Ordensspitäler setzt sich laut Greher aus der leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzierung (LKF) und der Finanzierungsvereinbarung mit der Stadt Wien zusammen. Mit ersterer ließen sich nicht alle Kosten decken, hieß es. Wobei dies für alle Spitäler gelte, so Greher. Der notwendige Differenzbetrag stelle die Finanzierungsvereinbarung dar. "Wir freuen uns über den Beschluss im Gemeinderat am Montag, der für die Leistungserbringung ganz entscheidend ist", sagte Greher. Trotzdem brauche es künftig wieder mehrjährige Finanzierungsvereinbarungen.
Aktuell bekomme man zwar finanzielle Unterstützung bei größeren Investitionen, für eine bessere Planungssicherheit benötige es aber eine mehrjährige verbindliche Zusicherung, wie sie früher schon existierte, meinte der Primar im Herz-Jesu-Krankenhaus. Hintergrund ist das Auslaufen der Vierjahres-Finanzierungsvereinbarung zwischen den Ordensspitälern und der Stadt Wien Ende 2020.
Die Ordensspitäler seien als gemeinnützige Spitäler auch wichtige Ausbildungsträger für Gesundheitsberufe, betonte Greher. So sind allein 2023 rund 3.200 Personen ausgebildet worden, davon 535 Ärztinnen und Ärzte. "Fachkräfte im Gesundheitswesen sind sehr kostbar geworden", betonte der Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
Sieben Wiener Ordensspitäler
Die sieben gemeinnützigen Wiener Ordensspitäler umfassen das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder (1020 Wien), das Franziskus-Spital (1030 und 1050 Wien) und die Spitäler der Vinzenz-Gruppe in Wien - neben dem Herz-Jesu-Krankenhaus auch jenes der Barmherzigen Schwestern (1060 Wien), das Orthopädische Spital Speising (1130 Wien), das St. Josef Krankenhaus (1130 Wien) und das Krankenhaus Göttlicher Heiland (1170 Wien). Charakteristisch für die Häuser ist die Kombination privater Trägerschaft (Ordensgemeinschaften oder Stiftungen) mit einem gemeinnützigen Versorgungsauftrag.
Quelle: kathpress