Caritas und Spar eröffnen "Supermarkt mit Mehrwert" in Klagenfurt
Die Caritas und die Supermarktkette Spar haben in Klagenfurt einen "Supermarkt mit Mehrwert" eröffnet. In der Filiale in der Feldkirchner Straße 120 erhalten ab sofort 15 Menschen mit Migrationshintergrund eine maßgeschneiderte Qualifizierung und eine Berufsperspektive im Lebensmittelhandel. Geführt wird der Standort nunmehr von der "Perspektive Handel Caritas gGmbH" als selbstständige Filiale, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch. Der Bischof der Diözese Gurk, Josef Marketz, hat den Markt und die Mitarbeitenden bei einem Eröffnungsfest am Dienstag gesegnet.
Der Markt soll mit dem neuen Konzept den Mehrwert erhalten, "dass Menschen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt werden", erklärte "Perspektive Handel"-Geschäftsführer Wolfgang Scheidl das Konzept. In einer zweimonatigen Umbauphase wurde zudem die gesamte Frischeabteiltung modernisiert, sodass die Kundinnen und Kunden weiterhin "ein modernes und allen Ansprüchen gerecht werdendes Einkaufserlebnis" erwarte, betonte Paul Bacher, Geschäftsführer für Spar Kärnten und Osttirol.
Die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer erhalten im Rahmen der Ausbildung eine umfassende Qualifizierung in verschiedenen Bereichen des Handels. Die Caritas hat in Kärnten gemeinsam mit Spar bereits verschiedene Social-Business-Projekte umgesetzt. In Villach wird etwa ein Markt betrieben, der Menschen über 50 den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern soll.
"Bildung erhöht Chance und Perspektiven auf langfristige Arbeitsmarktintegration außerhalb prekärer Arbeitsverhältnisse", erklärte Christina Staubmann, Bereichsleiterin für Beschäftigung und Betriebe bei der Caritas Kärnten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Herkunftsländern von Bosnien über Haiti, Kamerun, Syrien, Somalia und dem Irak bis zur Dominikanischen Republik lernen und arbeiten gemeinsam, um sich langfristig gute berufliche Perspektiven zu schaffen.
"Dieses Qualifizierungsprojekt ist ein gelungenes Beispiel für gelebte Integration und dafür, wie man bestehende Grenzen auflöst", zeigte sich Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig (SPÖ) bei der Eröffnung erfreut. Neben Jobchancen würde auch die Möglichkeit für den Aufbau einer eigenständigen Existenz geschaffen, darüber hinaus würden Benachteiligungen im Bildungsbereich abgebaut und Sprachbarrieren verringert.
Das Angebot richtet sich in besonderer Weise an Menschen mit Flucht- und/oder Migrationshintergrund, die derzeit keine oder geringe Chancen auf eine langfristige Arbeitsmarktintegration haben. Pro Jahr sollen bis zu 25 Menschen ausgebildet werden. "Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die in unser Projekt kommen, sind bildungsbenachteiligt und haben oft geringe Sprachkenntnisse. Deshalb ist Bildung und Ausbildung die beste Armutsprävention", betonte Caritasdirektor Ernst Sandriesser abschließend.
Quelle: kathpress