Stift Admont: Sonderführungen und Buch zur Brandkatastrophe 1865
"Heute, am 28. April, existiert kein Admont mehr. Alles ist niedergebrannt bis auf die Bibliothek..." Mit diesen Worten schilderte im Jahr 1865 der damalige Stiftskapitular des Benediktinerstiftes Admont eine Brandkatastrophe, die große Teile der Ordensniederlassung mit unschätzbaren Kunstwerken und Einrichtungsgegenständen zum Raub der Flammen machte und sogar den Tod mehrerer Einwohner verursachte. "58tausend Tage nach dem Brand" erinnert das Stift in Sonderführungen an das dramatische Ereignis, zu dem der Stiftsprior, Archivar und Bibliothekar Maximilian Schiefermüller auch ein 312 Seiten starkes Buch verfasste: "Der Brand von 1865 und der Neubau des steirischen Benediktinerstiftes Admont" erschien im "eos"-Verlag.
Historiker Schiefermüller schildert darin u.a. den Donnerstag, 27. April 1865, an dem nachmittags in einem Wirtschaftsgebäude mitten in Admont ein Brand ausbrach. Die Flammen breiteten sich schnell auf die benachbarten Gebäude und das Benediktinerstift aus. Die Bilanz nach dem Feuerchaos: Nach fünftägigem Brand blieben die Bibliothek, der Kapitelsaal, das Neugebäude und die Sakristeien fast unberührt. Der Konvent entschied sich schnell für ein "neues Admont", wie es in einer Ankündigung der Sonderführungen heißt. Dazu wurden mittelalterliche und barocke Gebäudereste abgetragen und man wählte für die Stiftskirche die Neugotik als zeitgemäßen Baustil. Die Bibliothek und der Kapitelsaal verblieb im Stil des Barock. Bereits 1868 wurde die neue Admonter Stiftskirche geweiht - heute eines der bedeutendsten neugotischen Bauwerke Österreichs.
2024 ist im Stift Admont jedoch in erster Linie nicht Gedenk-, sondern Jubiläumsjahr mit einer Großausstellung zum 950-jährigen Bestehen.
(Info: www.stiftadmont.at)
Quelle: kathpress