Zwettler Abt: Kulturerbe-Siegel würdigt Leistungen der Zisterzienser
Mit der Verleihung des Europäischen Kulturerbe-Siegels an die 17 Zisterziensischen Klosterlandschaften in fünf europäischen Ländern wird die kulturprägende Leistung des Zisterzienserordens in Europa gewürdigt. Diese Überzeugung hat der Abt des Zisterzienserstifts Zwettl in Niederösterreich, Johannes Maria Szypulski, formuliert. "Seit Jahrhunderten hinterlassen die Mönche des Zisterzienserordens ihre Spuren in ganz Europa. Mit ihren Klöstern, aber auch in den Landschaften, die diese Klöster umgeben", betonte Szypulski auf der Website der Österreichischen Ordensgemeinschaften. Ebenso bestärke sie die Ordensleute, "diese Welt weiterhin positiv zu gestalten", so der Abt des Waldviertler Stifts.
Mittwoch wurde im belgischen Antwerpen das Europäische Kulturerbe-Siegel verliehen - auch an das Stift Zwettl. Das Stift ist eines von 17 Zisterziensischen Klosterlandschaften in fünf europäischen Ländern, die unter dem Titel "Cisterscapes connecting Europe" miteinander verbunden sind und nun ausgezeichnet wurden.
Die Zisterziensischen Kulturlandschaften tragen nun offiziell das Europäische Kulturerbe-Siegel. "Damit wird ihre Schlüsselrolle in der europäischen Geschichte und Kultur gewürdigt", teilte die EU-Kommission mit. Der Landkreis Bamberg in Deutschland hatte für das Siegel alle 17 Klosterlandschaften für das Europäische Kulturerbe-Siegel (EKS) eingereicht.
Bereits seit 2019 setzen "Cisterscapes connecting Europe" länderübergreifende Maßnahmen um, die die ehemaligen Zisterzienserlandschaften mit ihren Natur- und Kulturschätzen erfahrbar machen. Der Zisterzienserorden stehe seit seiner Gründung im Jahr 1098 für einen "effizient agierenden Verbund", der sich in ganz Europa verbreitete und dessen Spuren noch heute in den Landschaften zu finden sind. So verbinde auch der 6.400 km lange Fernwanderweg "Weg der Zisterzienser" alle Klöster miteinander.
In Zwettl bemühen sich neben dem Stift auch die Stadtgemeinde, das Stadtarchiv und die Politik darum, das Erbe der Zisterzienser in der Region bekannter zu machen. "Mit der Umritt-Darstellung in der sogenannten Bärenhaut, dem Gründungsbuch des Stiftes Zwettl, aus dem 14. Jahrhundert verfügt Zwettl über die älteste Darstellung einer Zisterziensischen Klosterlandschaft", erläuterte Stiftsarchivar Andreas Gamerith. Zusätzlich seien rund um Zwettl zahlreiche Elemente der historischen Klosterlandschaft sehr gut erhalten.
Auch Bürgemeister Franz Mold (ÖVP) freute sich über das Siegel für das Stift: "Das Europäische Kulturerbe-Siegel ist eine Auszeichnung, die für alle in der Region Nutzen bringen kann - für Kulturschaffende und Bildungseinrichtungen, ebenso wie für den Tourismus und die Landwirtschaft." Man sei stolz, dass "diese Perle im Waldviertel für ganz Europa sichtbar gemacht wurde".
Quelle: kathpress