Lichtinseln: Stadt Wien und Religionsgemeinschaften übten Ernstfall
Im Ernstfall, etwa bei einem Blackout oder sonstigen Krisen, die eine große Zahl der Bevölkerung in Wien betreffen, sollen Religionsgemeinschaften als Erstanlaufstellen - sogenannte "Lichtinseln" - für Hilfesuchende fungieren. Sie sollen so Institutionen und Notfallstellen durch ihr Gesprächs- und Informationsangebot entlasten. Am Dienstag wurde dieses Konzept erstmals zwischen dem Krisenmanagement der Stadt Wien und den beteiligten Religionsgemeinschaften in Form einer Kommunikationsübung erprobt, teilte die Stadt Wien am Mittwoch mit.
Teilnehmende Religionsgemeinschaften sind derzeit die Katholische Kirche mit der ihr zugehörigen PfarrCaritas, die Evangelische Kirche, die Neuapostolische Kirche, die Islamische Glaubensgemeinschaft Österreich, die Buddhistische Religionsgesellschaft, die Sikh Glaubensgemeinschaft sowie die Israelitische Kultusgemeinde Wien.
Beim Konzept der Lichtinseln handele es sich um ein niederschwelliges Angebot, gesprächssuchende Menschen sollen im Krisenfall schnell betreut werden. Die Lichtinseln sind multireligiös angelegt und könnten dadurch eine große Zahl an Menschen erreichen, zeigten sich die Initiatoren überzeugt. Dadurch sollen Menschen, die keine Akuthilfe benötigen, aber trotzdem Informationen suchen und verunsichert sind, in einer lokalen Gemeinschaft Hilfe erhalten.
Die von den einzelnen Religionsgemeinschaften für den Anlassfall zur Verfügung gestellten Räume sind mindestens 20 Quadratmeter groß und mit Sitzgelegenheiten ausgestattet. Die Freiwilligen der Religionsgemeinschaften sind dann vor Ort, um sich um die Hilfesuchenden zu kümmern. Die Sichtbarkeit der Örtlichkeit in der Öffentlichkeit wird durch Kerzen oder Laternen im Eingangsbereich hergestellt. Ebenso informieren die einzelnen Religionsgemeinschaften auch ihre Nachbarschaft über diese Möglichkeit der Lichtinsel.
Dieser erste Test der Einrichtung "Lichtinseln" habet die Kommunikation zwischen den einzelnen Örtlichkeiten zum Zweck gehabt. Die Abstimmung zwischen dem Personal und den Amateurfunkern vor Ort sowie dem Krisenmanagement der Stadt Wien habe "reibungslos funktioniert". Auf Basis dieser Erkenntnisse würden auch in Zukunft regelmäßige Übungen mit den Religionsgemeinschaften geplant.
Quelle: kathpress