Klostergarten in Gmunden mit Kunst und Kultur geöffnet
Mehrere Hundert Interessierte haben bereits die Möglichkeit genützt, den nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglichen Garten des Karmelitinnenklosters in Gmunden zu besuchen. Das haben die heimischen Ordensgemeinschaften in einer Aussendung mitgeteilt. Zum Auftakt am vergangenen Wochenende gab es Arbeiten der Künstlerin Smirna Kulenovic zu sehen, dazu kam ein Erzählcafé zur Geschichte des Klosters. Die Aktion bildete den Startschuss für das Projekt "AVANTGARD/EN" im Rahmen des Europäischen Kulturhauptstadtjahres 2024 im Salzkammergut.
Kulenovic zeigt mit ihrem Kunstprojekt die Rolle von Frauen bei der Bewahrung kollektiver Erinnerungen. Konkret geht es dabei um die Wiederherstellung von Grenzlandschaften in Bosnien und Herzegowina nach dem Krieg. 2021 versammelte die Künstlerin 100 Frauen zu einem kollektiven, ortsbezogenen Ritual in Bosnien und Herzegowina und bepflanzte ehemalige Schützengräben mit über 1.000 Ringelblumen. In ihren Arbeiten mit Heilpflanzen verschränke sie diesen Ort ihrer Heimat mit dem Klostergarten in Gmunden, hieß es.
Zum Erzählcafé kamen am Wochenende ebenfalls viele Gmundnerinnen und Gmundner, um ihre persönlichen Geschichten mit dem Ort und den Schwestern, die trotz ihres Lebens in Zurückgezogenheit tief mit der Bevölkerung verbunden waren, zu teilen.
Das seit einigen Monaten leer stehende Kloster der Karmelitinnen in Gmunden befindet sich gegenwärtig in einer Transformationsphase. Durch das Projekt "AVANTGARD/EN" erfährt der Klostergarten eine sanfte Öffnung durch die Berührung von Spiritualität, Kunst und Kultur vor Ort, wie es hieß. Die Karmelitinnen in Gmunden verabschiedeten sich vor rund einem Jahr aus dem Kloster in Gmunden und übersiedelten ins Mutterhaus der Marienschwestern vom Karmel nach Bad Mühllacken.
"AVANTGARD/EN" bietet Künstlerinnen und Künstlern die Gelegenheit, das Gästehaus des Klosters zum Leben und Arbeiten zu nutzen. Der Garten soll damit in den kommenden Monaten laufend mit neuen künstlerischen Positionen bespielt werden. An jedem ersten Samstag im Monat ist eine öffentliche Ausstellung geplant. Die künstlerische Öffnung des Klostergartens findet in Zusammenarbeit mit den Ordensgemeinschaften Österreich und der Diözese Linz statt.
Am Wochenende startet auch das Projekt "Klosterschreiberin" in dessen Rahmen die Autorin Cornelia Hülmbauer in den Sommermonaten als Bewohnerin des Klosters ihre Eindrücke niederschreibt. "Das Projekt 'Klosterschreiberin' begleitet den Transformationsprozess vom Ort der Kontemplation zum öffentlichen Begegnungsraum", so Karin Mayer, Leiterin des Bereichs Kultur und Dokumentation, in einer Aussendung der Österreichischen Ordenskonferenz. Das Projekt ist Teil des Europäischen Kulturhauptstadtjahres 2024 im Salzkammergut.
Quelle: kathpress