Marketz: Liturgie führt aus banalem Alltag in die Verwandlung
Als "sichtbares und hautnah erfahrbares Heils-Zeichen der Kirche" hat der Kärntner Bischof Josef Marketz die Sakramente bezeichnet. Marketz feierte am Mittwochvormittag im Klagenfurter Dom die Chrisammesse gemeinsam mit den Mitgliedern des Gurker Domkapitels, den Priestern, Diakonen und Priesterseminaristen der Diözese Gurk. Zudem waren auch rund 70 Ministrantinnen und Ministranten mit dabei, die im Rahmen der zweiten MinistrantInnen-Wallfahrt der Diözese Gurk am Ölweihegottesdienst teilnahmen, wie die Diözese Gurk mitteilte.
Gerade in der österlichen Bußzeit und in der Heiligen Woche werde die Kraft der liturgischen Feier in besonderer Weise erfahrbar, so Marketz in seiner Predigt: "Hier ergreift das Menschliche, Freude und Leid, Sterben und Tod und das neu erweckte Leben Leib und Seele", sagte der Bischof. In den Liturgien "mit ihren eindrucksvollen Zeichen und Gesten" würden sich "existenzielle Tiefen des menschlichen Lebens eröffnen".
Es sei die Kraft solch feierlicher Liturgie, "Menschen über das oft zum Verzweifeln Banale ihres Alltags hinauszuführen und in eine Dimension hineinzuziehen, die sie erhebt und verwandelt", sagte Bischof Marketz. Er rief die anwesenden Priester, Diakone, Ministrantinnen und Ministranten sowie alle weiteren Mitgestaltenden von kirchlichen Liturgien dazu auf, sich diese Kraft der Liturgie immer wieder neu ins Bewusstsein zu rufen: "Trauen wir der Liturgie zu, dem unsichtbaren Geheimnis des Glaubens einen sichtbaren, erlebbaren Ausdruck zu verschaffen, Trost zu spenden, das Herz zu erheben, Menschen zu ergreifen, zu erfreuen und zu verwandeln zum neuen Leben."
Abschließend verwies Bischof Marketz darauf, dass "alle mit Chrisam Gesalbten dazu berufen sind, Christus in der Gemeinschaft der Glaubenden in unserem Leben, in unserem Handeln, Hoffen und Lieben, darzustellen als den liebenden, heilenden und heiligenden Gottessohn". Es sei die Berufung aller Christinnen und Christen, "solidarisch mit den Leidenden, Einsamen und Vergessenen sowie in besonderer Weise auch mit allen Opfern von Kriegen und Gewalt zu sein".
Beim Ölweihegottesdienst (Chrisammesse) weihte Bischof Marketz 24 Liter der Heiligen Öle, die während des Jahres für die Sakramentenspendung in den Pfarren der Diözese Gurk zur Verwendung kommen werden.
Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst von der Priester- und Domschola mit Gregorianischen Gesängen. Nach dem Gottesdienst waren die Priester und Diakone zur Recollectio, der geistlichen Zusammenkunft, eingeladen. Die Ministrantinnen und Ministranten erwartete nach der Chrisammesse ein vielfältiges Programm mit Workshops und Spielen im Diözesanhaus.
Quelle: kathpress