Bischof Glettler: "Beten gehört zum Herzschlag des Menschseins"
Die Bedeutung des Gebets und die besondere Aufgabe von Priestern und Diakonen, "Vorbeter zu sein, mit und für das Volk" hat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler betont. Er feierte am Mittwochvormittag im Innsbrucker Dom die Chrisammesse mit den Priestern und Diakonen seiner Diözese. Die Geistlichen erneuerten im Rahmen der Messe ihr Weiheversprechen. "Beten gehört zum Herzschlag des Menschseins. Und zum Herzschlag unseres Glaubens", so Glettler in seiner Predigt. Im aktuellen "Jahr des Gebetes" seien vor allem die Diakone und Priester neu angefragt, "selbst an die Quelle zu kommen und Vorbeter zu sein - zusammen mit allen Frauen und Männern, die in unseren Pfarren pastorale Verantwortung tragen".
Das Gebet gehöre zum Kern der Berufung. Glettler: "Bei der Diakon- und Priesterweihe haben wir versprochen, 'Männer des Gebetes' zu sein und 'das Stundengebet als Dienst zusammen mit dem Volk Gottes und für dieses Volk' wahrzunehmen." In der Art des Betens werde deutlich, "ob jemand nur um sich selbst kreist oder dafür brennt, 'Zerschlagene aufzurichten, Gefangene freizusetzen', wie es im Evangelium heißt, und 'die Gnade Gottes auszurufen'".
Beten sei eine geistige Kraft, "belebt und inspiriert". Und dennoch schleiche sich oft Müdigkeit ein, so der Bischof: "Eine falsche Routine, sodass das Beten zum automatisierten Aufsagen, ja fast zu einem Plappern frommer Texte verkommt." Ihm persönlich sei deshalb etwa die stille, eucharistische Anbetung sehr kostbar geworden: "Sich sammeln lassen und alles, was belastet, Jesus anvertrauen. Nichts tun müssen." Zum "spirituellen Charakter einer synodalen Kirche" gehöre weiters auch, "im Gebet Menschen zu sammeln, aufzurichten und zu ermutigen, Perspektiven zu weiten und solidarisch für Kranke, Heimatlose und Notleidende zu beten".
Bischof Glettler weihte im Gottesdienst die heiligen Öle, die das Jahr über bei Taufen, Firmungen, Priesterweihen und Krankensalbungen verwendet werden. Das Katechumenen-Öl dient zur Salbung der Taufbewerber, das Krankenöl zur Feier der Krankensalbung, der Chrisam für Taufe, Firmung, Priesterweihe, Altar- und Kirchenkonsekration.
Quelle: kathpress