Ordensfrauen: Mit Insta gegen Vorurteile
"Ich habe gemerkt, dass ganz viele komische Bilder über uns Ordensfrauen in den Köpfen der Menschen kursieren": Sr. Helena Fürst von den Elisabethinen Linz-Wien will mit ihrem Instagram-Profil "sr.helena_ose" mit Vorurteile gegenüber Ordensfrauen aufräumen. Die 32-Jährige zeigt dabei bewusst Teile ihres Ordenslebens, um die Botschaft "'Hey, wir leben natürlich ein bisschen anders und trotzdem recht normal'" anzubringen, wie sie in der neuen Folge des Podcasts "Orden on Air" gemeinsam mit Sr. Mirjam Maria Schwaiger von den Marienschwestern vom Karmel erklärt. Für Kirche wie Orden sei es wichtig, auch auf Social-Media-Plattformen präsent und ansprechbar zu sein - jedoch mit "weniger Predigt, mehr Leben", betont Sr. Helena.
"Ich glaube, das Allerwichtigste sind Authentizität und Freude", meint Sr. Mirjam zu ihrem Online-Auftritt. Die 25-Jährige ist auf Instagram unter "sr_mirjam" aktiv und hat dort rund 2.700 Follower. Sie sei bereits mit einem Account in die Ordensgemeinschaft gekommen: "Instagram gehört für mich als junge Frau einfach dazu." Anders Sr. Helena, die sich erst nach dem Noviziat bewusst für den Schritt in die digitale Welt entschieden hat.
Das gemeinsame Ziel der beiden Ordensfrauen ist es "präsent und ansprechbar - auch für jüngere Menschen" zu sein, erklärt Sr. Helena, die ihre Online-Präsenz als eine Art niederschwelliges Angebot mittels Fotos, Videos und Reels beschreibt. Beide Ordensfrauen geben Einblicke in ihre Tätigkeiten im Kloster, beim Studium und bei der Arbeit. In einem gemeinsamen Video - beide im braunen Habit und mit schwarzem Schleier - scherzen sie etwa, dass sie zwar die gleiche Kleidung tragen, aber aus unterschiedlichen Orden stammen. 5.300 Personen haben dieses Kurzvideo bereits gesehen.
Die Social-Media-Profile hätten primär aber nicht Unterhaltung, sondern Einblicke in ihr Leben zum Ziel, so Sr. Mirjam. Dabei gehöre auch die Spiritualität dazu, meint die Oberösterreicherin, die auf das Zitat "Berufung ist es, Gott einen Ort zu sichern" verweist: "Und so möchte ich auch Gott auf Instagram einen Ort sichern". Über Instagram komme auch immer "sehr rasch die Frage nach der Berufung und wie jemand überhaupt auf die Idee kommt, sowas zu machen", erzählt Sr. Mirjam. Diese Fragen kämen etwa von Eltern oder jungen Menschen selbst. Auch die Bitte, für eine bestimmte Person zu beten, komme oft.
Der Podcast "Orden on Air" der Ordensgemeinschaften Österreich ist auf allen größeren Audioplattformen zu finden (www.ordensgemeinschaften.at).
Quelle: kathpress