"Jugend für das Leben": "Ein Kind ist keine Krankheit"
Mehr als 200 Personen haben sich am vergangenen Samstag in Innsbruck am "Marsch fürs Leben" in Innsbruck beteiligt. Das hat die veranstaltende "Jugend für das Leben" am Montag in einer Aussendung mitgeteilt. Die Teilnehmenden sprachen sich zum einen dafür aus, dass Abtreibungen in Tirol auch weiterhin nicht an öffentlichen Krankenhäusern durchgeführt werden sollten. Zum anderen wurde die "eugenischen Indikation" kritisiert, derzufolge in Österreich bei Verdacht auf Behinderung Abtreibung bis zur Geburt gesetzlich erlaubt ist. "Ein Kind ist keine Krankheit", so Gabriela Huber, Vorsitzende der "Jugend für das Leben", die mit dem Marsch ein Zeichen für die Achtung vor dem menschlichen Leben ab der Empfängnis setzen wollte.
Im Blick auf Tirol sagte Huber: "Aktuell möchte die Regierung Abtreibungsstätten auf dem Krankenhausareal der Universitätsklinik in Innsbruck, wenn auch nicht direkt im Krankenhaus, errichten." Das sei aber eine bloße Augenauswischerei, "Abtreibung am Krankenhaus durch die Hintertür".
Die Vorsitzende von "Jugend für das Leben" zeigte sich überzeugt: "Es liegt nicht im Aufgabenbereich der Politik, sich um die Infrastruktur für Abtreibungen zu kümmern, geschweige denn um Räumlichkeiten auf staatlichem Klinikgelände. Ein Kind ist keine Krankheit, eine Schwangere kann nicht von ihrem Kind 'geheilt' werden. Eine Abtreibung ist keine Gesundheitsleistung, vielmehr hat jeder Mensch das Recht auf medizinische Behandlung - nicht nur der gewollte, perfekte oder der geborene."
Die "Jugend für das Leben" machte weiters darauf aufmerksam, dass in vielen Ländern fast 100 Prozent der Kinder mit der Diagnose "Trisomie 21" vor der Geburt getötet werden. Häufig würden sich Eltern, die ein beeinträchtigtes Kind erwarten, vonseiten medizinischen Personals enormem Druck ausgesetzt sehen, abtreiben zu lassen. Ein behindertes Kind zu haben, sei auch in Österreich oft regelrecht stigmatisiert. Es gebe auch bundesweit nur eine einzige palliative Neonatologie - in Wien, so die Kritik.
Am Rande des Marsches gab es auch einige Festnehmen, wie die "Tiroler Tageszeitung" am Montag berichtete. Auslöser waren demnach mehrere Abtreibungsbefürworter, die die Kundgebung stören wollten. Die Polizisten nahmen zunächst vier "Störenfriede" fest. Beim folgenden Marsch durch Innsbruck wollten weitere Kleingruppen gegen die etwa 200 Demonstranten vorgehen, was die Polizisten verhindern konnten.
Quelle: kathpress