Ritter-Grepl: Frauen in Auferstehungsgeschichte machen Mut
Auf die Bedeutung von Frauen in den Auferstehungsgeschichten des Neuen Testaments hat die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) hingewiesen. Damit verbunden sei die Erinnerung an deren "Mut, Tatkraft und Zuversicht", erklärte die kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl am Montag in einer Aussendung zum baldigen Osterfest. In allen vier Evangelien seien es weibliche Figuren, die zum Grab des gekreuzigten Jesus gehen und als Zeuginnen des zentralen Moments der Heilsgeschichte auftreten. "Frauen wie Maria Magdalena sind dabei keine passiven Beobachterinnen, sondern aktiv Beteiligte und unerlässlich für das Geschehen", erklärte Ritter-Grepl und betonte deren Vorbildfunktion auch in heutigen Krisen.
Durch "besondere Qualitäten der Frauen" habe das Ereignis der Auferstehung - "gegen allen Widerstand und alle Skepsis der Umgebung" - überhaupt erst mitgeteilt und verstanden werden können. Geschöpft hätten die Auferstehungszeuginnen dabei aus dem Glauben und der Zuversicht an das Gute.
Hier sehe die Katholische Frauenbewegung auch einen Anknüpfungspunkt zur Gegenwart und deren politische und ökologische Krisen. "Die Situation unserer Umweltkatastrophe und die gegenwärtigen militärischen Kriege in der Ukraine und Nahost lassen in den dazu geführten Diskussionen keinen Raum für Lichtblicke", befand Ritter-Grepl. Mit dem Hinweis auf das Vorbild der mutigen Frauen der Evangelien appellierte die Frauenbewegung an "das menschliche Vermögen furchtloser Anerkenntnis äußerer Umstände und die daraus zu gewinnende Stärkung". Mit Ostern sei auch Freude und die Kraft der Hoffnung verbunden. "Aus dem Christentum beziehen wir die aufrichtende Gewissheit des Heilsversprechens", so Angelika Ritter-Grepl, "aber die Verantwortung für unsere Welt im Hinblick auf unsere Natur und ein friedvolles, demokratisches Leben liegt bei uns".
Stärke durch Gemeinschaft
Sicherheit und Stärke verlange freilich Gemeinschaft. Und diese Gemeinschaft ist nach Überzeugung der kfbö "allumfassend zu verstehen" - nämlich in der geschlechtergerechten Eingliederung von Frauen in alle kirchlichen und weltlichen Prozesse und in der Einbindung aller Kulturgruppen, Glaubensgemeinschaften und Altersgruppen in ein gesellschaftliches Miteinander. Die kräftigende Wirkung der kollektiven Bräuche rund um das Osterfest und die mystische Erfahrung einer nächtlichen Ostermesse "spenden Kraft und entzünden ein Licht in unserer krisengezeichneten Gegenwart", erklärte Ritter-Grepl.
Die Katholische Frauenbewegung bedankte sich in der Aussendung auch bei allen Spenderinnen und Spendern für die "Aktion Familienfasttag" und deren globale Hilfsprojekte mit Fokus auf Frauen-Empowerment. Die größte Frauenorganisation Österreichs wolle sich auch weiterhin mit voller Tatkraft für ihre Projekte im In- und Ausland einsetzen, so deren Vorsitzende.
Quelle: kathpress