Ostern: Kreuzwege in Kärnten laden zu spirituellen Wanderungen
Einfache Holztafeln, Bildstöcke oder moderne Kreuzwege in Form von Metallplatten - Kreuzwege prägen das Landschaftsbild in Kärnten. Speziell vor Ostern würden Gläubige dazu einladen, den Prozessionsweg "im Gebet mitzugehen und daraus auch Kraft zu schöpfen für den Umgang mit eigenen Leidenssituationen und um sensibel zu bleiben für die Not anderer Menschen", so die Diözese Gurk-Klagenfurt am Dienstag. Ende des 17. Jahrhunderts wurden in Kärnten die ersten Stationen des Leidenswegs Jesu errichtet, oft auf einem Hügel, der Kalvarienberg genannt wird. Als besondere Beispiele nannte die Diözese etwa den Kreuzweg in Millstatt, der zu den bemerkenswertesten spätbarocken Kreuzweganlagen Kärntens zählt sowie den "Kärntner Künstlerkreuzweg" der Pfarrkirche Stein im Jauntal.
In der Regel hat ein Kreuzweg 14 Stationen; manche zeigen als Abschluss des Weges eine 15. Station mit einem Heiligen Grab als Zeichen der Auferstehung. Die Stationen zeigen die Passion Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus über den Tod am Kreuz bis hin zur Ruhe im Grab.
Die spätbarocke Kreuzweganlage in Millstatt wurde etwa um 1700 von den Jesuiten, die in Millstatt rund zwei Jahrhunderte hindurch wirkten, errichtet. Die dazugehörige Kalvarienbergkapelle gilt als eine der schönsten in Kärnten und zeigt eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe sowie Wandfresken. Die Kapelle des Heiligen Grabes ist laut Aussendung der Diözese Gurk-Klagenfurt von Karfreitag bis zum Abend des Ostermontags geöffnet, dabei kann auch die in einer Felsnische liegende Holzplastik des Leichnams Jesu besichtigt werden. Die alte Tradition der Wache am Heiligen Grab wird durch lebensgroße Figuren dargestellt.
Der älteste Kreuzweg Kärntens führt von Unterdorf über einen steilen Hügel zur Pfarrkirche "Hll. Peter und Paul", der ältesten mittelalterlichen Kirche Kärntens in Karndorf. Die ursprünglichen Kreuzwegstationen aus dem Ende des 18. bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden zuletzt 2009 umfassend renoviert.
Jauntal: 14 Künstler gestalteten Stationen
Ein in dieser Form österreichweit wohl einzigartiger Kreuzweg führt zur Pfarrkirche Stein im Jauntal/Kamen v Podjuni, nämlich der sogenannte "Kärntner Künstlerkreuzweg". Nach der Renovierung der 14 Stationen des alten Kreuzweges in Stein gestalteten 1993/94 14 namhafte Künstlerinnen und Künstler die Stationen neu. Sie sind teils traditionell an der Bildstockmalerei orientiert, teils als klassische Ikonen oder mit einigen wenigen Strichen sowie einem Hammer aus Blei interpretiert.
Manche Kreuzwege gehören auch zum Pilgerweg "Wege des Geistes - Le vie dello spirito", der zwischen den Kreuzwegen von St. Stefan im Gailtal und Malborghetto-Valbruna errichtet wurde. Weitere Kreuzwege und Kapellen liegen am Hemma-Pilgerweg und am Domitianweg.
Quelle: kathpress