Zsifkovics dankbar für Freundschaft mit indischer Partnerdiözese
Dankbar für die Partnerschaft der Diözese Eisenstadt mit der indischen Diözese Kanjirapally hat sich Bischof Ägidius Zsifkovics gezeigt. Im Rahmen eines Gottesdienstes im Eisenstädter Martinsdom am Donnerstag, dem Zsifkovics gemeinsam mit Bischof Jose Pulickal von Kanjirapally vorstand, sagte er: "Ich danke für Eure große personelle Hilfe an Priestern und Seminaristen unserer Diözese." Diese Priester und Seminaristen seien "in jeder Hinsicht eine große Bereicherung". Zehn Priester aus der Diözese Kanjirapally wirken derzeit im Burgenland, zudem werden seit dem Vorjahr zwei indische Theologiestudenten am Burgenländischen Priesterseminar in Wien auf die Weihe und den Dienst im Burgenland vorbereitet.
Bischof Pulickal hält sich derzeit zu einem mehrtägigen Besuch in Österreich auf. Am Mittwoch unterzeichnete er gemeinsam mit Bischof Zsifkovics und dem burgenländischen Landesrat Leonard Schneemann ein Abkommen, wonach künftig jedes Jahr bis zu 50 voll ausgebildete indische Pflegekräfte ins Burgenland geholt werden sollen. Am Montag pilgerten Pulickal und Zsifkovics gemeinsam nach Mariazell. Zwischen den Diözesen Eisenstadt und Kanjirapally gibt es seit 43 Jahren eine institutionalisierte Partnerschaft.
Dechant Sebastian Edakarottu aus Kanjirapally, der seit über zehn Jahren im Burgenland als Priester tätig ist, präsentierte pastoraler Perspektiven in Kanjirapally. Die Diözese liegt im südindischen Bundesstaat Kerala, der zu den bevölkerungsreichsten des Landes gehört. Mehr als 34 Millionen Menschen leben auf einer Fläche rund doppelt so groß wie Niederösterreich. Die Diözese gehört der syro-malabrischen Kirche an. Als eigenständige Eparchie (Diözese) wurde Kanjirapally 1977 von Papst Paul VI. errichtet. Von den mehr als 1,4 Millionen Einwohnern der Diözese sind rund 2225.000 Katholiken. Seit Jänner 2020 ist Jose Pulickal Bischof von Kanjirapally.
In 149 Pfarren würden die Gläubigen von 298 Priester seelsorglich betreut, so Dechant Edakarottu. Unterstützung fänden sie in ihrem pastoralen Wirken durch mehr als 1.500 geistlichen Schwestern und vielen Ehrenamtlichen. Neben der eigentlichen Seelsorge wurden in den vergangenen 47 Jahren - angeführt von den Priestern und geistlichen Schwestern - auch viele soziale und karitative Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Kirchen, Straßen oder Spitäler aufgebaut.
Der Eisenstädter Bischof Stefan Laszlo besuchte 1981 Indien und legte den Grundstein für die Diözesanpartnerschaft. Damals war Mar Joseph Powathil Bischof von Kanjirapally. Er wurde 1986 Erzbischof von Changanacherry, der größten Diözese in Kerala. Als Bischof von Kanjirapally folgte ihm Mar Mathew Vattakuzy, der maßgeblicher Architekt der zunehmend vertiefenden Partnerschaft war. Er sandte die ersten Priester in die Diözese Eisenstadt, um der Freundschaft ein konkretes pastorales Gesicht zu verleihen. Auch Ordensschwestern der Diözese Kanjirapally, die im Bundesstaat Kerala Medizin studierten, kamen in die Diözese Eisenstadt. Bischof Paul Iby, der Nachfolger von Bischof Lazlo im Burgenland, förderte die Partnerschaft ebenfalls sehr.
Nun dürfe er gemeinsam mit Bischof Pulickal diese Freundschaft vertiefen "und schon so manche gewachsenen Früchte ernten", resümierte Bischof Zsifkovics.
Quelle: kathpress