Schönborn erinnert an Wiener Stadtpatron Klemens Maria Hofbauer
Kardinal Christoph Schönborn hat den Wiener Stadtpatron Klemens Maria Hofbauer (1751-1820) gewürdigt, der am Freitag seinen Gedenktag hat. Auch wenn nur wenige Wienerinnen und Wiener wüssten, dass Hofbauer Schutzpatron der Bundeshauptstadt ist, habe er doch bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Gabe, "alle Menschen anzusprechen, die Amen, die Professoren, die Künstler", habe dem Heiligen bleibende Beliebtheit eingebracht, schrieb der Wiener Erzbischof am Freitag in seiner Kolumne für die Gratiszeitung "Heute".
Geboren 1751 in Südmähren, wuchs des Hl. Klemens in einer armen Familie und erlernte deswegen zuerst das Bäckerhandwerk, bevor er ein Theologiestudium absolvierte und Priester wurde. Er trat in den noch jungen Redemptoristenorden ein, überall wo er tätig war, konnte er die Menschen vom Glauben begeistern, so auch in Wien, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte.
So kamen die Menschen "scharenweise in seine Gottesdienste in St. Ursula im 1. Bezirk". Der damaligen Staatspolizei sei er deshalb sogar verdächtig vorgekommen und er wurde deshalb fast aus Wien ausgewiesen. Seine Beliebtheit bewahrte ihn allerdings davor. Noch heute werden am 15. März vor der Kirche Maria am Gestade (Salvatorgasse 12) in Wien in Erinnerung an den "Bäckerlehrling aus Znaim" sogenannte "Klemensweckerl" verteilt. Dort findet um 18 Uhr auch der Festgottesdienst zu Ehren des Schutzpatrons statt. Zu diesem hat sich heuer hoher Besuch angekündigt. Der Generalobere der Redemptoristen, P. Rogerio Gomes, kommt in Begleitung seines Stellvertreters P. Francois Stanula nach Wien.
Klemens Maria Hofbauer
Hofbauer wurde 1751 als Johannes Hofbauer im südmährischen Tasswitz (Tasovice) bei Znaim (Znojmo) geboren und erlernte das Bäckerhandwerk in Znaim. Später arbeitete er als Bäcker in Wien und studierte Theologie. Dann verließ er Österreich und trat 1783 in Rom in den Redemptoristenorden ein.
Als Priester wurde er nach Österreich geschickt, wo eine Klostergründung in der Zeit josephinischer Klosteraufhebungen aber nicht möglich war. Er zog deshalb weiter nach Warschau. Bis 1808 entwickelte sich eine lebendige Seelsorge; die Ordensmänner gründeten auch Heime und Schulen für arme und verwaiste Kinder. Laienvereinigungen unterstützten sie dabei.
1808 wurden die Redemptoristen auf Befehl Napoleons aus Polen vertrieben und Hofbauer ging zurück nach Wien. Zuerst wirkte er als Hilfsseelsorger in der Minoritenkirche, dann entfaltet er als Rektor der Klosterkirche St. Ursula seine unverwechselbare Pastoral. Er war Beichtvater und Geistlicher Begleiter von Studenten, Adeligen und einfachen Menschen und sorgte persönlich für materielle Hilfe für Menschen in Not.
Noch in seinem Todesjahr 1820 wurde die Ordensgemeinschaft der Redemptoristen in Österreich zugelassen. Das Wiener Kloster "Maria am Gestade" wurde zum Ausgangspunkt für die weltweite Verbreitung der Ordensgemeinschaft. 1909 wurde Hofbauer von Papst Pius X. in Rom heiliggesprochen. Am 14. Jänner 1914 wurde Hofbauer zum Stadtpatron Wiens erhoben.
Das Zentrum der Klemens-Verehrung ist die Kirche Maria am Gestade in der Wiener Innenstadt. Seit 2014 gibt es in Maria am Gestade auch ein Klemensmuseum, in dem das Leben und Wirken vom Klemens Hofbauer anhand von originalen Objekten und mit Schautafeln dargestellt wird.
Die Redemptoristen zählen heute mit mehr als 4.500 Mitgliedern weltweit zu den mittelgroßen männlichen Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche und sind in über 80 Ländern vertreten. Gegründet wurde die Kongregation 1732 durch den heiligen Alfons Maria von Liguori im damaligen Königreich Neapel. Als ihre Grundaufgabe betrachtet die Ordensgemeinschaft die missionarische Pastoral, daneben erfüllt sie aber auch zahlreiche Aufgaben in der ordentlichen und außerordentlichen Seelsorge.
Quelle: kathpress