Wien: Vortragsreihe über mystische Bewegungen in den Religionen
Mystische Traditionen sind sowohl im Judentum und Christentum als auch im Islam und in der Moderne bekannt. Was es dabei an Verbindendem und Unterschieden gibt, versucht eine am Donnerstag (14. März) startende Veranstaltungsreihe im Wiener Otto-Mauer-Zentrum zu klären, mit Expertinnen und Experten aus den verschiedenen Traditionen. Der Katholische Akademiker:innenverband der Erzdiözese Wien will damit ein umfangreiches Verständnis von Mystik vermitteln und auch zum interreligiösen Dialog beitragen, könnte sich doch über mögliche Gemeinsamkeiten eine neue Gesprächsbasis ergeben.
Beispiele für diesen Direkt-Vergleich sind laut den Veranstaltern die beiden Zeitgenossen Dschalal ad-Din Muham-mad Rumi, ein islamischer Mystiker, sowie Franz von Assisi von christlicher Seite. Auch in der vom rationalen Denken geprägten Moderne komme der Mystik eine besondere Bedeutung zu - mit ganz unterschiedlichen Beiträgen auch innerhalb des Christentums, wie etwa Teilhard de Chardin und Dorothee Sölle zeigen. Auch auf die weibliche Mystik wird in den Vorträgen der Fokus gelegt, etwa mit der Frage, welche Bedeutung Mystikerinnen in der muslimischen und in der christlichen Tradition zukommt. Vorträge über Sufismus und dessen Verhältnis zum orthodoxen Islam, ebenso wie über Kabbalismus - "zwischen Geheimlehre und Spiritualität im Judentum" - ergänzen diesen Schwerpunkt.
Zu den Vortragenden der bis 29. April andauernden Reihe zählen u.a. die Religionspädagogin Ursula Fatima Komenda-Yassin und die katholische Theologin Magdalena Holztrattner über Rumi und Franz von Assisi. Der Theologe Raimund Badelt und die Evangelische Hochschulseelsorgerin und Pfarrerin Katharina Payk sprechen über Teilhard de Chardin und Dorothee Sölle. Die Islamwissenschaftlerinnen Liselotte Abid und Sara Kuehn, die deutsche Religionswissenschaftlerin Anne Conrad und der Wiener Judaist Klaus Davidowicz gehen auf die interkulturellen Aspekte der Mystik näher ein. Moderiert werden die Veranstaltungen von Universitätsseelsorger Pfarrer Helmut Schüller und der ORF-Redakteurin Brigitte Krautgartner. (Infos: www.kav-wien.at)
Quelle: kathpress