Kärntner Landespolizeidirektorin betont Ethos der Zehn Gebote
Sich an die Zehn Gebote zu halten, ist für die Kärntner Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß ein sinnvoller Beitrag, den alle leisten können, um Gewalt und Kriminalität zu reduzieren. Im Interview der Kärntner Kirchenzeitung "Sonntag" (Ausgabe 10. März) nannte die seit 13 Jahren in dieser Funktion tätige evangelische Christin auch das an die "Goldene Regel" im Neuen Testament angelehnte Motto "Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu" als Regel, die zu berücksichtigen sei. Die Zehn Gebote nannte die studierte Rechtswissenschaftlerin "das für mich beste Strafgesetzbuch".
Auf die Frage, wie sie als Landespolizeidirektorin mit unterschiedlichen religiösen und kulturellen Hintergründen umgeht und ein respektvolles Miteinander fördert, antwortete Kohlweiß: "Ich mache das so, wie es mir schon meine Großeltern immer wieder beigebracht haben, nämlich mit der Einstellung, dass jeder Mensch gleich viel wert ist." Um Werte wie Respekt, Toleranz und Gerechtigkeit in der Gesellschaft hochzuhalten, sei es entscheidend, mit gutem Beispiel voranzugehen. Man müsse "diese Werte nicht nur wie bedeutungslose Worthülsen vor uns hertragen, sondern sie auch tatsächlich leben. Also nicht 'Wasser predigen und Wein trinken'", so die ranghöchste Polizistin Kärntens.
Die Polizei suche nach dem Grundsatz "gemeinsam sicher mit unserer Polizei" verstärkt das Einvernehmen mit der Bevölkerung. Diesen Weg gemeinsam zu gehen, sei "der Paradigmenwechsel, den wir uns zum Ziel gesetzt haben".
Zum Internationalen Frauentag am 8. März beklagte Kohlweiß die nach wie vor bestehende Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen. Damit verbunden seien u.a. "konservative Rollenbilder und damit verbundene Vorurteile", Fragen rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Privatleben sowie fehlende Vorbilder. Kohlweiß wies besonders auf den Mangel an Kinderbetreuungseinrichtungen hin, der dazu führe, dass viele Frauen einen Teilzeitjob ausüben. "Das sind nur einige der Ursachen und Problemfelder."
Quelle: kathpress