Elbs: Gebote des Glaubens wollen erlösend und lebensfördernd sein
Gebote und Normen des christlichen Glaubens sind kein Selbstzweck, sondern zielen darauf ab, dem Menschen Erlösung, Lebensfreundlichkeit, Zukunft und Freiheit zu eröffnen. Das hat Bischof Benno Elbs bei der Messfeier mit den österreichischen Bischöfen am Mittwoch in St. Georgen am Längsee unterstrichen. Es sei nur allzu verständlich, dass religiöse Vorschriften und Gesetze oft als Einschränkungen und Bevormundung empfunden werden, so der Feldkircher Bischof in seiner Predigt über das Tagesevangelium, in dem Jesus über das Gesetz sagt: "Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen." Das Gesetzesverständnis Jesu Christi zeige sich in seinem Umgang mit Menschen. Dieses sei "redemptiv und biophil", somit "erlösend, aufrichtend, lebens- und liebesfördernd".
Den positiven Wert von Geboten, Normen, Gesetzen und Regeln könne man erkennen, wenn man mit Systemen des Unrechts konfrontiert sei, führte Elbs aus. Er erinnerte dabei an ein Gespräch, das er einmal mit dem bereits verstorbenen Innsbrucker Bischof Reinhold Stecher geführt hatte. Stecher habe damals rückblickend auf die Nazi-Zeit gesagt: "Das Schlimmste an der Situation war, dass es damals keine Macht und kein Gesetz gegeben hat, um vor der Willkür zu schützen."
Die insgesamt viertägigen Beratungen des Episkopats dauern noch bis Donnerstag. Über die Ergebnisse der Vollversammlung der Bischofskonferenz wird deren stellvertretender Vorsitzender, der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer, im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien am Freitag, 8. März, um 10 Uhr im "Club Stephansplatz 4" (1010 Wien, Stephansplatz 4) informieren.
Quelle: kathpress