"Open Doors" macht auf Verfolgung von Christinnen aufmerksam
Die Menschenrechtsorganisation "Open Doors" macht im Vorfeld des Weltfrauentags am 8. März auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede religiöser Verfolgung aufmerksam. So ergebe eine kürzlich veröffentlichte Studie der Organisation, dass sich die Art und Weise, wie christliche Frauen und Männer religiöser Verfolgung ausgesetzt seien, sich stark nach Geschlecht unterschieden, teilte "Open Doors", das auch für den jährlichen "Weltverfolgungsindex" verantwortlich zeichnet, am Dienstag mit.
Demnach ist Unsicherheit der Schlüsselfaktor für die Verfolgung christlicher Frauen, sie verschärfe demnach bestehende Verwundbarkeiten und verstärke bestimmte Formen der geschlechtsspezifischen religiösen Verfolgung. Es gebe viele Umstände wie etwa wirtschaftlicher Zusammenbruch, Naturkatastrophen, politische Instabilität und Konflikte, die die Unsicherheit verschärften. In jedem dieser Szenarien würden die allgemeine Sicherheit der Bevölkerung beeinträchtigt und bereits bestehende Anfälligkeiten verschärft.
Während Männer und Buben Verfolgung "gezielt, sichtbar und gewalttätig" erlebten und oft physische oder psychische Gewalt erlitten, sei die Situation für Frauen und Mädchen "komplexer, versteckt und ebenfalls gewalttätig". So seien Christinnen laut dem Bericht von 2024 insbesondere von Zwangsheirat, sexueller und körperlicher sowie psychischer Gewalt und Entführung bedroht. "Diese Taten finden hauptsächlich im privaten Bereich statt, oft hinter verschlossenen Türen oder von Personen aus dem familiären Umfeld verübt", so "Open Doors".
Im Allgemeinen verschärfe Unsicherheit bestehende Ungerechtigkeiten wie Armut, Rassenungerechtigkeit und Ungleichheit zwischen Frauen und Männern. Wenn es bereits ein hohes Maß an religiöser Verfolgung gebe, können Situationen mit starker Gewalt neue Möglichkeiten für Verfolgung schaffen, so die Menschenrechtsorganisation.
Konfliktbedingte sexuelle Gewalt sei weiterhin allgegenwärtig, sowohl als Kriegswaffe als auch als indirekte Folge erhöhter Instabilität. Sie betreffe laut "Open Doors"-Erhebung christliche Frauen in 82 Prozent der 50 Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden (84 Prozent der Länder bei Zwangsheirat, 72 Prozent der Länder bei körperlicher Gewalt und 62 Prozent der Länder bei Entführungen). (Infos: www.opendoors.at/)
Quelle: kathpress