Jüdisches Filmfestival "Shalom Oida" in Wiener Programmkinos
Das jüdische Filmfestival "Shalom Oida" von 5. bis 22. März in den Wiener Programmkinos Studio Moliere, Metro Kinokulturhaus und Top Kino soll "ein Ort sein, an dem Vorurteile abgebaut, gemeinsame Nenner gesucht und Friedensinhalte geteilt werden". Und dies in einer Zeit, da, die kriegerischen Ereignisse im Nahen Osten "weitreichende Auswirkungen auf die Wahrnehmung jüdischer Gemeinschaften weltweit" haben, wie es in einer Ankündigung der Veranstalter heißt. Die 41 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme widmen sich "konstruktiv und/oder kritisch" unterschiedlichen Aspekten jüdischen Seins: interreligiösen Spannungen und Säkularität; unterschiedlichen Arten, Glaube, Tradition und Familie zu leben; dem Umgang mit Antisemitismus und dem Hinterfragen von Klischees.
Ein Kurzfilmprogramm am 11. März im Metro Kinokulturhaus beleuchtet das Leben und Umfeld ultraorthodoxer Juden und Jüdinnen in Israel. Dies erlaube "ungewohnte Perspektiven und Einblicke in verschiedene Aspekte und Herausforderungen streng religiöser Communities", wie es heißt.
Eröffnet wird das Festival am Dienstag um 18.30 Uhr im Studio Molière mit dem erstmals in Österreich gezeigten französischen Streifen "Le petit blond de la Casbah" (dt.: "Der kleine Blonde aus der Kasdbah"; Fr 2023) in Anwesenheit des Regisseurs: Alexandre Arcady, aufgewachsen in Algier, führt in Rückblenden zurück in seine Kindheit und seine frühe Begeisterung für den Film. Sein Vater ist ein ungarisch-stämmiger Fremdenlegionär, die Mutter eine warmherzige jüdisch-algerische Frau, alle leben trotz des algerischen Unabhängigkeitskrieges "ein fast idyllisches Miteinander der Religionen". Den Premierengästen wird "eine bittersüße Coming-of-Age-Geschichte und eine raffinierte Film-im-Film-Konstruktion" versprochen.
Filme mit religiösen Bezügen
Als weitere Programmpunkte mit religiösen Bezügen sind "Less than Kosher" (Can 2023; 14. und 18. März, Top Kino), "Home" (Isr 2023; 10. und 20. März, Top Kino), "Seven Blessings" (Isr 2023; 10. und 16. März, Top Kino) und "Die Bologna Entführung" (I/Fr/D 2023; 13. März, Metro Kinokulturhaus, und 17. März, Top Kino) angekündigt. In letzterem Film geht es um das Leben der Familie Mortara im jüdischen Viertel Bolognas, das durch den unerwarteten Einmarsch päpstlicher Soldaten zutiefst erschüttert wird. Der junge Edgardo wird aus seinem familiären Umfeld gerissen und in die Obhut von Papst Pius IX. im damals noch bestehenden Kirchenstaat überführt, um im katholischen Glauben erzogen zu werden.
Im Rahmenprogramm findet am 13. März um 18 Uhr im Metro Kinokulturhaus ein Podiumsgespräch über "Antisemitismus in Europa - Die Auswirkungen des 7. Oktober" statt. Es diskutieren nach dem Einführungsvortrag der Historikerin und Antisemitismusforscherin Isolde Vogel die Peacecamp-Verantwortliche Lia Böhmer, der Jurist und frühere Präsident der Europäischen Union Jüdischer Studenten, Benjamin Guttmann, und die Kunsthistorikerin vom Lentos Kunstmuseum Linz, Karin Schneider.
(Info und Programm: www.jfw.at)
Quelle: kathpress