Erneut Vandalismus: "Campus der Religionen" will bessere Sicherung
Nach einem erneuten Fall von Vandalismus am "Campus der Religionen" in der Wiener Seestadt Aspern überlegen die Religionsgemeinschaften, die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Areal zu verstärken. Am Wochenende hatten Unbekannte abermals die jüdische Fahne heruntergerissen - bereits zum vierten Mal. Laut Zeugenaussagen haben zwei jugendliche Täter die Davidssternflagge heruntergerissen, bespuckt und auf sie getreten, wie die Tageszeitung "Krone" am Sonntag berichtete. Das bestätigte auch Harald Gnilsen vom "Campus der Religionen" am Montag gegenüber "Kathpress". Die Personen seien gut auf dem Videomaterial der Sicherheitskameras zu sehen, so der frühere Bauamtsleiter der Erzdiözese Wien, eine polizeiliche Verfolgung der Täter sei bereits eingeleitet.
Bereits vor zwei Wochen kam es zu einem Fall von Vandalismus am Campus. Auch die Gruppe, die damals die jüdische Fahne herunterriss, sei auf Videomaterial gut identifizierbar gewesen, so Gnilsen. Die Polizei ermittle nun wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und der Herabwürdigung religiöser Lehren. Auch das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung sei bereits eingeschaltet worden. Trotzdem sei angedacht, die Sicherheitsvorkehrungen weiter zu verstärken, etwa durch Sicherheitspersonal. Die Maßnahmen müssten aber erst noch unter den beteiligten Religionsgemeinschaften abgestimmt werden, so Gnilsen.
Erneut verurteilte der "Campus der Religionen" die antisemitische Tat. "Wir treten entschieden gegen jede Art von Respektlosigkeit und Feindseligkeit in unserer Stadt auf", betonte Gnilsen, "denn wo eine Religion angegriffen wird, sind auch alle anderen mitbetroffen, weil wir uns miteinander auf einem friedlichen und solidarischen Weg bewegen". Der antisemitische Akt, der durch das Zerreißen der jüdischen Fahne gesetzt wurde, sei "ein Zeichen gegen den friedvollen Umgang miteinander, den wir in Wien schon lange pflegen". Bestürzt sei man über die Häufung der Angriffe in der jüngeren Vergangenheit. Letztlich spiegle es leider die aktuell aufgeheizte Stimmung rund um den Krieg in Gaza wider.
Quelle: kathpress