Linzer Benefizsuppenessen: Gemeinsam für mehr Klimagerechtigkeit
Ein gemeinsames Zeichen für mehr Klimagerechtigkeit setzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmenden aus Kirche, Politik und Wirtschaft beim Benefizfastensuppenessen der Katholischen Frauenbewegung Oberösterreich (kfb) am Freitag im Linzer Landhaus. Zu der Veranstaltung anlässlich der Aktion Familienfasttag eingeladen hatten Paula Wintereder, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung in OÖ und ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer.
Inhaltlicher Schwerpunkt der kfb-Kampagne 2024 ist das Thema Klimagerechtigkeit am Beispiel Nepals. Trockenheit, Sturzfluten, Schädlinge, Hitze: Die Menschen Nepals spüren die Auswirkungen der Klimakrise bereits besonders - und das, obwohl sie kaum zu den klimaschädlichen Emissionen beigetragen haben. In Zusammenarbeit mit dem "Social Work Institut" (SWI) aus Nepal unterstützt die Aktion Familienfasttag dortige Trainings für eine Landwirtschaft, die trotz der und mit den sich verändernden Umweltbedingungen funktioniert.
Projektkoordinatorin Januka Khatiwada, die in Kathmandu lebt, sorgt als Mitarbeiterin des SWI für eine Vernetzung von nepalesischen Frauen in ländlichen Regionen. Sie fördert den Erfahrungsaustausch unter den Frauen, den Aufbau von Kooperativen und gestaltet Weiterbildungsprogramme. So arbeitet Januka unter anderem mit der indigenen Agrartechnikerin Sunita Chaudhary aus Kailali zusammen, die ihr Wissen zum Umgang mit den klimatisch veränderten Bedingungen an die Frauenkooperativen des Distrikts weitergibt. Dadurch profitieren über 500 weitere Frauen von den landwirtschaftlichen Fortbildungen und darüber hinaus von der Bewusstseinsarbeit zu den Rechten von Frauen.
"Ursachen und Effekte der Klimakrise sind ungerecht verteilt. Denn dort, wo ein hoher Konsum und Energieaufwand herrschen - und dazu gehört auch das Land Österreich -, bedeutet die Umweltbelastung keine unmittelbare existenzielle Gefahr", betonte kfb-Vorsitzende Wintereder. Gravierend und lebensbedrohlich werde es hingegen dort, wo eine alltägliche Abhängigkeit von Landwirtschaft und von klimatischen Verhältnissen bestehe.
Das betreffe zahlreiche Lebenswelten im Globalen Süden und umso mehr Frauen. Durch die Klimakrise kommen zusätzlich zu den sozialen Herausforderungen nun vielerorts auch erschwerte Umweltbedingungen hinzu. Frauen arbeiten häufig in der Landwirtschaft, wo die Auswirkungen der Klimakrise besonders direkt zu spüren sind, so Wintereder.
Generalvikar Severin Lederhilger nahm in Vertretung von Bischof Manfred Scheuer am Benefizsuppenessen teil und betonte in seinen Grußworten den notwendigen Einsatz für die Schöpfung als Auftrag der Christinnen und Christen - insbesondere im Hinblick auf Klimawandel und soziale Gerechtigkeit. "Es ist kein Geheimnis, dass die Umweltzerstörung und der Klimawandel gerade die Ärmsten und Gefährdetsten der Welt besonders trifft und deren ohnehin schon vorhandene geopolitische Benachteiligung noch weiter verschärft", sagte Lederhilger.
Die Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung zeige, dass sinnvolles Fasten nicht ausschließlich individuell zu sehen sei. "Diesem Fasten - und damit dem damit verbundenen Verzicht, der gesunden Reduktion und einem echten Maßhalten - wohnt auch eine soziale Dimension inne." Die Verbundenheit mit Frauen aus anderen Kontinenten und Ländern der Welt wirke sich ermächtigend und ermutigend aus, unterstrich Lederhilger.
"Das bereits traditionelle Fastensuppenessen erinnert uns auch heuer wieder an den tieferen Sinn des Verzichts", betonte Landeshauptmann Stelzer betonte. Mit dem Verzicht könne man den Geist stärken, und klare Gedanken fassen. Dazu diene das Benefizsuppenessen einem guten Zweck, gehe doch der Erlös an 75 Projekte in Südamerika, Afrika und Asien, die speziell die Lage der Frauen verbessern sollen, so der Landeshauptmann. (Infos: www.teilen.at)
Quelle: kathpress