Katholische Privatschulen wollen "unterrichten wie Champions"
Die Charakterbildung von Kindern und Jugendlichen durch exzellenten Unterricht stand im Fokus des diesjährigen Tags der katholischen Privatschulen der Diözese St. Pölten. Zu diesem kamen 540 Lehrerinnen und Lehrer von katholischen Privatschulen dieser Tage auf Einladung der KPH Wien/Krems und des Schulamts der Diözese St. Pölten im Stift Melk zusammen, wie die Ordensgemeinschaften Österreich am Dienstag mitteilten. Inhaltlich standen Unterrichtstechniken, die die Reflexion der Schülerinnen und Schüler verstärken, Maßnahmen zur Persönlichkeitsbildung sowie den Austausch untereinander auf dem Programm.
Bildungswissenschaftler Roland Bernhard von der KPH stellte in seinem Vortrag unter dem Titel "Unterrichte wie ein Champion" Methoden des US-amerikanischen Pädagogen Doug Lemov vor. Lemov ließ exzellenten Unterricht filmen und wertete das Filmmaterial unter der Fragestellung aus, was diesen Unterricht so hervorragend macht. Er fasste diese Beobachtungen in 63 Techniken zusammen. Praxisnah erfuhren die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer mehr über die Wirkung von Techniken wie "Turn and Talk", "Wartezeit" oder "Cold Call" mit dem Ziel eines wertschätzendes und konsequenten Unterrichts.
Besonders erfolgreich sei die Anwendung der Techniken in Schulen in schwierigen Lagen mit einer hohen Anzahl an sozio-ökonomisch benachteiligten Schülerinnen und Schüler, erläuterte Bernhard. So seien Einrichtungen, mit einem hohen Anteil sozio-ökonomisch benachteiligter Schülerinnen und Schüler in London, zu hochgradig effektiven Vorzeigeschulen aufgestiegen und die Schulkultur habe sich grundlegend zum Positiven zu verändern.
Der St. Pöltner Schulamtsleiter Benedikt Michal wies auf die Bedeutung von der Führung als "zutiefst pädagogische Frage" hin. Es sei wichtig, dass es in der Schule nicht nur um Lehren und Lernen gehe, sondern um Schulkultur und besonders um Charakterbildung.
Quelle: kathpress