Kulturhauptstadtjahr: Scheuer eröffnet Ausstellung "Über die Schwelle"
Bischof Manfred Scheuer wird am kommenden Sonntag (10 Uhr) die Ausstellung "Über die Schwelle" der japanischen Künstlerin Haruko Maeda in der Pfarrkirche Hallstadt eröffnen. Im Rahmen eines Gottesdienstes wird der Linzer Bischof auch das Aschenkreuz spenden. Die Schau im Rahmen des Kulturhauptstadtjahrs Bad Ischl Salzkammergut 2024, die sich mit Tod und Vergänglichkeit aus verschiedenen kulturellen Perspektiven beschäftigt, wird bis Herbst zu sehen sein - in der Pfarrkirche, im Gebeinhaus und in der Gruft, gab die Diözese Linz am Donnerstag bekannt.
Die 1983 in Tokio geborene Haruko Maeda lebt in Wien. Traditionelle, japanische Umgangsweisen mit Verlust und Trauer treffen in ihren Projekten auf eine besondere Form klassisch europäischer Bildsprachen, die auf die Künstlerin eine große Faszination ausüben. Knochen, Keramik, Korallen oder Textilien werden in der Schau ebenso in künstlerische Objekte verwandelt, wie präparierte Tierkörper. Sie spielen auf vielschichtige Weise auf die in der katholischen Kirche über Jahrhunderte tradierten Rituale und Bedeutungsaufladungen, wie jene der Verehrung von Reliquien, an.
Dem stellt Haruko Maeda einen sehr persönlichen Blick der Trauerverarbeitung vor dem Hintergrund ihrer eigenen kulturellen Herkunft gegenüber. Der Tod der Großmutter, die dadurch ausgelösten Gefühle und Empfindungen, aber auch der jeweils sehr persönliche Umgang mit dem Verlust nahestehender Menschen, werden neben den benannten Objekten auch in Gemälden sichtbar. Dabei besteht der Reiz der Bilder und Objekte in der Dissonanz von Schönheit und Schmerz, der Gegenüberstellung der voneinander so verschiedenen tradierten Vorstellungen vom Umgang mit dem Tod in europäischen und japanischen Trauerkulturen. Was beide verbindet, ist letztendlich die Frage danach, wie sich dem Schmerz des Verlustes eine Form und die Möglichkeit eines Neubeginns geben lässt.
Quelle: kathpress