Familienverband fordert Aufklärungskampagne zum Schütteln von Babys
Nach dem tragischen Tod eines drei Monate alten Kleinkinds in Wien, das in der vergangenen Woche an den Folgen eines Schütteltraumas starb, fordert der Katholische Familienverband der Erzdiözese Wien eine umfassende Aufklärungskampagne über die negativen Folgen des Schüttelns von Babys. "Zum Schutz unserer Kinder fordern wir eine verstärkte Aufklärung in Spitälern, Geburtskliniken, durch Hebammen, aber auch der breiten Öffentlichkeit über die negativen Folgen des Schüttelns von Babys", forderte der Verbandsvorsitzende Konrad Pleyer in einer Aussendung am Montag.
Dringend brauche es eine Ausweitung der Beratungen per Chat oder Telefon. "Babys halten sich nicht an Uhrzeiten, somit ist es wichtig niederschwellig und schnell erreichbare Hotlines mit Expertinnen und Experten, insbesondere am Abend, zu haben", so Pleyer. In einer solchen Ausnahmesituation hätten Eltern keine Zeit, sich langwierig Kontakte aus dem Internet zu suchen, die dann um diese Zeit auch gar nicht mehr erreichbar seien.
Auch ein Aufklärungsvideo sollte produziert werden, welches allen Eltern in der Klinik bzw. bei der Nachsorge durch eine Hebamme gezeigt werden muss. "Es muss Eltern klar sein, welche negativen Folgen das Schütteln von Babys hat und wie sie sonst in schwierigen Situationen reagieren können." Hierbei sei eine öffentliche Kampagne, die die Sensibilisierung für das Thema in der Bevölkerung erhöhe, notwendig: "Es ist wichtig hinzusehen und Hilfe anzubieten, wenn eine junge Familie im persönlichen Umfeld offenbar überfordert ist", so Pleyer.
Der Katholische Familienverband Wien kläre im Rahmen der Elternakademie sowie eines monatlichen "Wir werden Eltern-Clubs", der online stattfindet, über die Herausforderungen im Alltag mit einem Kleinkind auf. "Unser Ziel ist es, Eltern bereits in der Schwangerschaft abzuholen und auf mögliche Herausforderungen im Familienalltag vorzubereiten. Auch das sehen wir als einen wichtigen Schritt für mehr Schutz unserer Kinder", so der Vorsitzende.
Das anvisierte Ziel des Familienverbandes: "Eltern sollten mit Beginn der Schwangerschaft bis zum Schulbeginn regelmäßig Elternbildungsseminare oder pädagogische Elternabende in Betreuungseinrichtungen besuchen." Bei Absolvierung etwa von zehn solcher Seminare erhielten Eltern einen Gutschein für den Schulbeginn, schlägt Pleyer als Anreiz vor.
Quelle: kathpress