Caritas: Kinder in Krisengebieten "am falschen Ort geboren"
Kinder in Kriegs- und Krisengebieten "sind einfach am falschen Ort geboren", wo Talente, Interessen oder Wünsche keine Rolle spielen: Darauf hat Anna Steiner von der Auslandshilfe der Caritas Steiermark hingewiesen. Nur wenige Autostunden von Wien entfernt - etwa in Ungarn, Rumänien oder Bulgarien - benötigten Kinder Unterstützung durch die Hilfsorganisation, da deren Eltern wegen des niedrigen Lohnniveaus im Ausland arbeiten müssten. Zurückblieben die Kinder, die "oft schon recht früh sich selbst überlassen" seien, so Steiner im steirischen "Sonntagsblatt" (aktuelle Ausgabe). Mittels Kinderstätten versuchte die Caritas das zu geben, was den Kindern fehlt, ein warmes Essen, liebevolle Betreuung und Beziehung.
Seit 35 Jahren begleite die steirische Caritas Kinder auf ihrem Weg ins Leben, etwa in Kindertagesstätten, Ernährungszentren, Waisenhäusern, Flüchtlingsunterkünften, Ausbildungsstätten und Schulen in Osteuropa sowie in Afrika. Aktuell ist die Caritas in 30 Hilfsprojekten beteiligt. Aktuell unterstützt die Caritas Steiermark im österreichischen Nachbarland Ungarn Angehörige der ungarischen Minderheit, die aus der Ukraine fliehen mussten.
Kinder benötigten für ihre Entwicklung "Stabilität im persönlichen Umfeld, ausreichende Ernährung, Verlässlichkeit in den Beziehungen", so Steiner. Aber: "Davon können Kinder, die in Kriegsgebieten leben oder die fliehen mussten, nur träumen, sofern sie noch Träume haben."
Für betroffene Kinder und Jugendliche bieten Schulen oftmals einen stabilen Rahmen, Struktur und ein Stück Alltag. Zudem wirke sich die Gemeinschaft mit Gleichaltrigen für die Entwicklung förderlich aus: "Schule ist in der Ausnahmesituation Flucht oder Krieg auch ein Ort, wo Kinder Perspektiven entwickeln können und die Vorstellung davon, dass es trotz allem eine Zukunft für sie gibt", betonte Steiner. Die Caritas-Expertin verwies dabei auf die UN-Kinderrechtskonvention, die das Recht auf Bildung darin verankert hat.
Quelle: kathpress