Glettler: Gebet als Quelle von Zuversicht und Geduld neu erschließen
Das Gebet stellt eine wichtige "Quelle von Zuversicht und Geduld" dar und sei daher in "unserer nervösen Zeit" dringend notwendig: Das hat der Innsbrucker Bischof in einem aktuellen Hirtenwort betont, das auf der Website der Diözese Innsbruck veröffentlicht wurde. Anlass für das unter dem Titel "In der Schule der Hoffnung" erschienene Hirtenwort ist das aktuelle "Jahr des Gebets", das Papst Franziskus für heuer ausgerufen hat und das am 21. Jänner offiziell begann. In seinem Hirtenwort, das zudem Material und Anregungen zur Gestaltung von Gebeten enthält, nannte Glettler fünf Schritte, um das Gebet als eine "Schule der Hoffnung" neu zu entdecken.
Wichtig sei etwa, vor dem Gebet selbst zur Ruhe zu kommen und sich in Stille zu üben. "Meine Empfehlung: Mindestens 10 Minuten Stille pro Tag. Ein Atemholen. Wenn möglich, an einem vertrauten Ort. Das Gebet formt sich dann wie von selbst", so Glettler, der im vergangenen Jahr unter dem Titel "hörgott" (Tyrolia) eine eigene Gebetssammlung veröffentlicht hat. Wichtig sei außerdem, eine Haltung des Dankes einzunehmen und sich "beschenkt" zu fühlen. "Danke! Dieses Zauberwort für mehr Lebensqualität ist ebenso eine Reaktion auf die vielen Alltags-Wunder, die uns umgeben." Dankbarkeit bringe Lebensfreude und unterbreche auch die "Gier nach dem Immer-Mehr".
Ein weiterer Tipp sei etwa, keine Scheu vor Bittgebeten zu haben: "Meist trauen wir Gott viel zu wenig zu und haben vergessen, dass wir seine Töchter und Söhne sind. Engagierte Bittgebete können jede noch so kleine Restmenge von Hoffnung verstärken." Wer betet, übe sich außerdem in einer grenzüberschreitenden Solidarität. Schließlich mache das Gebet das Herz weit und zu einem "Resonanzraum für 'Freude und Hoffnung, Trauer und Angst des Menschen von heute'" und verbinde Menschen miteinander, zeigte sich Glettler überzeugt. "Christliches Beten ist niemals eine Flucht aus der Welt. Es ist eine bewusste Weltzuwendung. (...) Das Gebet ist die stärkste Kraft, um die zerrissene Menschheit zu einen und die Ausgeschlossenen hereinzunehmen."
Ende Jänner hatte der Vatikan mitgeteilt, dass vor dem Heiligen Jahr 2025 ein weltweites "Jahr des Gebets" stattfinden soll, für das der Vatikan online Anregungen zur Verfügung stelle. Zudem erscheine eine achtbändige Buchreihe zum Thema Beten. Papst Franziskus werde im Rahmen einer "Schule des Gebets" Menschen aus der Diözese Rom treffen. Offizieller Start des Gebetsjahres war der 21. Jänner. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz rief der Papst den Anwesenden auf dem Petersplatz zu: "Ich bitte euch, euer Gebet zu intensivieren, um diese Zeit der Gnade zu erleben und die Kraft der Hoffnung Gottes zu erfahren."
Quelle: kathpress