Wien: Ausstellung gibt "jüdische Antworten auf Leid und Not"
Das Jüdische Museum Wien (JMW) hat am Dienstag im Museum Dorotheergasse die neue Ausstellung "Who Cares? Jüdische Antworten auf Leid und Not" eröffnet. Die Schau beleuchtet Herausforderungen, denen die Menschheit angesichts von Gewalt, Krankheit, Armut, Depression oder Katastrophen gegenübersteht und deren Lösungen aus jüdischer Perspektive. Laut JMW-Direktorin Barbara Staudinger gehört Sorge-Tragen zur "Essenz des Judentums". Die Schau lade zu einer "sinnlichen Reise von den religiösen Grundlagen des Caring" über die Dienstleister in diesem Sozialfeld bis zu den großen Reformen, die das Wiener Sozial- und Gesundheitssystem zu einem der besten der Welt gemacht hätten, sagte Staudinger bei der Eröffnung.
Als Beispiele für jüdische Persönlichkeiten, die im Bereich der Care-Arbeit Großes geleistet hätten, nannten die Kuratoren der Ausstellung Sigmund Freud, Julius Tandler und Emil Zuckerkandl. "Bahnbrechende Leistungen im psychischen, sozialen und medizinischen Bereich" gingen auf sie zurück.
Der TV-bekannte Mediziner Siegfried Meryn appellierte in seiner Festrede, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken: "Es ist an der Zeit, die Welt für alle besser, gerechter und lebenswerter zu machen. Es braucht ein neues Wir! Handeln für eine Welt, in der wir leben wollen." Eröffnet wurde die Ausstellung von Peter Hacker, dem Wiener Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport.
Zugänglich bleibt "Who Cares?" bis 1. September 2024 im Jüdischen Museum Wien Dorotheergasse. (Info: www.jmw.at)
Quelle: kathpress