Kirche feiert "Tag des geweihten Lebens"
In Österreich leben und wirken laut aktuellen Daten rund 4.100 Ordensleute, verteilt auf annähernd zwei Drittel Ordensfrauen und einem Drittel Ordensmänner. Weltweit feiern Ordensleute den 2. Februar, das Fest der Darstellung des Herrn, als Tag des geweihten Lebens. Auch in Österreich laden die regionalen Diözesankonferenzen der Männer- und Frauenorden zum Mitfeiern bei speziellen Gottesdiensten und Veranstaltungen ein. Der 1997 von Papst Johannes Paul II. eingeführte Tag will die Wertschätzung von Orden und anderen Gemeinschaften geistlichen Lebens fördern. Die 192 Ordensgemeinschaften in Österreich - davon 105 weibliche und 87 männliche - seien "ein wichtiger Bestandteil der katholischen Kirche und doch eigenständig", heißt es in einer Aussendung der Österreichischen Ordenskonferenz.
Auch mehrere Diözesanbischöfe - einer von ihnen ist selbst Ordensmann - beteiligen sich an den Feiern. Im Wiener Stephansdom findet zum "Tag des geweihten Lebens" bereits am 1. Februar um 16 Uhr eine Pontifikalvesper mit Kardinal Christoph Schönborn statt, selbst Dominikaner. Jubilarinnen und Jubilare des Jahres 2024 sowie alle anwesenden Mitglieder aus den Ordensgemeinschaften und Säkularinstituten werden dabei ihre persönlichen Gelübde an Gott erneuern, heißt es in der Ankündigung. Die Vesper wird live auf der Youtube-Seite der Erzdiözese Wien gestreamt.
Der Kärntner Bischof Josef Marketz lädt alle Ordensfrauen und Ordensmänner der Diözese Gurk-Klagenfurt am 4. Februar in das Stift St. Georgen am Längsee. Geplant ist ein geistlicher Impuls, eine Vesper in der Stiftskapelle sowie Begegnung und Abendessen. In Eisenstadt feiert Bischof Ägidius Zsifkovics ebenfalls am 4. Februar; um 15 Uhr feiert er im Provinzhaus der Erlöserschwestern in Eisenstadt eine Pontifikalvesper mit den Ordensleuten seiner Diözese. Anschließend folgt eine Akademie sowie die Ehrung der Jubilarinnen und Jubilare des Jahres.
In Salzburg ist die Klosterkirche der Barmherzigen Schwestern Ort einer Vesper zum "Tag des geweihten Lebens", die bereits am Donnerstag, 1. Februar, um 18 Uhr stattfindet. Geleitet wird die Gebetsfeier von Weihbischof Hansjörg Hofer. Im Anschluss wird zu einer Agape geladen. Am 1. Februar feiert auch der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl in der Stadtpfarrkirche Graz um 17 Uhr eine Vesper zum Fest der Darstellung des Herrn.
Vespern in allen Diözesen
Auch in allen anderen österreichischen Diözesen versammeln sich die Ordensleute rund um ihren Festtag. Die Diözese Innsbruck begeht den Tag etwa am 1. Februar; in der Stiftskirche Wilten in Innsbruck findet dazu ab 15 Uhr eine feierliche Vesper mit Predigt von Abt Leopold Baumberger statt, anschließend ist eine Agape im Abt-Schuler-Saal geplant.
Die Diözese St. Pölten organisiert am 2. Februar ein Anbetungstag in der Klosterkirche Amstetten statt. Die Diözese Linz begeht den "Tag des geweihten Lebens" am 3. Februar ab 16 Uhr in der Linzer Klosterkirche der Elisabethinen mit einer Vesper und Predigt von Ordensvikar Adi Trawöger, anschließend sind Agape und Begegnung geplant.
4.100 Ordensleute wirken in Österreich
Mit Stichtag 1. Jänner 2022 gab es in Österreich 4.125 Ordensleute in 192 Ordensgemeinschaften (2022: 4.310, 2020: 4.507). 2022 gab es insgesamt 2.673 Ordensfrauen und in den Männerorden 1.452 Patres und Brüder.
Obwohl die Zahlen zurückgehen, gibt es auch Eintritte in Ordensgemeinschaften, so die Österreichische Ordenskonferenz. Eine davon ist Sr. Christina Blätterbinder SSpS. Die Steyler Missionsschwester, hat im September 2023 ihre Ewige Profess abgelegt und ist seit Kurzem auf Kuba tätig. "Ich glaube, dass es in keiner Lebensform, weder im Ordensleben noch in einer Partnerschaft oder als Single, möglich und gut ist, alles zu haben und alles zu tun", sagte sie zu ihrer endgültigen Entscheidung für das Ordensleben.
Als Mitglied einer international tätigen Missionsgemeinschaft wolle sie versuchen, "diese Welt zu einem Ort des guten Lebens für alle Menschen und die Schöpfung zu machen", erklärte sie ihren Auslandseinsatz in einem Interview auf der Website der Ordensgemeinschaften. Das Armutsgelübde sei zudem mit einem "möglichst ressourcenbewussten Lebensstil" verbunden und Keuschheit, mit einem "Netz an weltweiten Beziehungen", ohne einen Menschen an sich zu binden.
Für das Ordensleben der Zukunft ist es laut Sr. Blätterbinder SSpS nötig, die Vielfalt in den Orden zu fördern, um weiterhin zeitgemäß zu bleiben. Als Beispiele nannte sie etwa zeitlich begrenzte und lockere Anknüpfungspunkte an Ordensgemeinschaften - wie ein freiwilliges Ordensjahr. Junge Menschen könnten zudem innerhalb der Steyler Freiwilligendienste, etwa "Missionar:in auf Zeit (MaZ)" und "Mission Beyond Borders zeitlich begrenzt zwischen drei und zwölf Monate, mit Ordensleuten leben und arbeiten.
192 Ordensgemeinschaften in Österreich
Aktuell gibt es 192 Ordensgemeinschaften in Österreich - davon 105 weibliche und 87 männliche Ordensgemeinschaften. Das vielfältige Wirken der Orden zeigt sich laut der Österreichischen Ordenskonferenz u.a. in deren Engagement, wie in den 23 Ordenskrankenhäusern, 38 Pflegeeinrichtungen und mehreren Kur-, Gäste- oder Exerzitienhäusern. Ferner besuchen aktuell rund 52.000 Schülerinnen und Schüler die 191 Ordensschulen in Österreich.
Quelle: Kathpress