
Kardinal Hollerich: Keine Angst vor Wandel in der Kirche haben
Der Luxemburger Kardinal und Generalrelator der Synode, Jean-Claude Hollerich, hat dafür plädiert, "im gegenseitigen Zuhören den Heiligen Geist zu hören und deshalb keine Angst vor Wandel zu haben". Der enge Vertraute von Papst Franziskus war einer der Referenten der Pastoralwoche der Erzdiözese Salzburg, die am Donnerstag im Kloster der Missionsbenediktiner im bayerischen St. Ottilien zu Ende gegangen war. Hollerich gab Einblicke in Hintergründe der Synode in Rom und darüber, wie Papst Franziskus mit dem Prinzip der Synodalität die Kirche "zukunftsfit" machen möchte. Das teilte die Erzdiözese am Freitag in einer Aussendung mit.
Die Synodalität, ein Ansatz, der auf dem Prinzip des Zuhörens und der gemeinsamen Entscheidungsfindung basiert, gewinne in der katholischen Kirche zunehmend an Bedeutung. Die Pastoralwoche der Erzdiözese Salzburg habe deswegen diese Methode in den Fokus genommen und den rund 90 teilnehmenden Seelsorgerinnen und Seelsorgern ermöglicht, sie kennenzulernen und sich darin zu üben.
Neben Hollerich warb auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner für die Methode der Synodalität, in der es um "Abstand von der eigenen hundertprozentigen Antwort" gehe. "Wie sehr will ich recht haben? Ich muss zu mir, zu dem, was ich gesagt habe, etwas auf Distanz gehen. Das Gesamte hat eine Ordnung, die das Meinige zurechtrückt." Es gehe darum, sich in diese Haltung einzuüben, "um als synodale Kirche gemeinsam zu erkennen, was Gott uns heute sagen will", erläuterte Lackner.
Neben dem Kennenlernen der Synodalität haben bei der Pastoralwoche auch Vorträge und Workshops zu Themen der Seelsorge stattgefunden. Es referierten u.a. des Wiener Theologieprofessor Jan-Heiner Tück und die Politikwissenschafterin Tamara Ehrs.
Quelle: kathpress