Umfrage: Hohes Vertrauen in Kardinal Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn zählt laut einer aktuellen Umfrage zu den vertrauenswürdigsten Instanzen Österreichs - neben Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker, den Landeshauptleuten, Bundespräsident Alexander Van der Bellen sowie AK-Präsidentin Renate Anderl. 15 Prozent haben ein "hohes Vertrauen", 34 Prozent "etwas Vertrauen" und 31 Prozent haben "kein Vertrauen" in den Wiener Erzbischof, heißt es in den Ergebnissen des Linzer Marktforschungsinstituts "market" im Auftrag des Wirtschaftsmagazins "Trend" (Ausgabe 3/2024). "Daraus ergibt sich ein positiver Vertrauensindex von 18 Prozent", erläuterte "market"-Institutsvorständin Birgit Starmayr am Freitag im Interview mit Kathpress.
Leicht höher als Kardinal Schönborn liegen Rechnungshofpräsidentin Kraker und Landeshauptleute mit je 20 Prozent und Bundespräsident Van der Bellen mit 19 Prozent, AK-Präsidentin Anderl kommt auf 9 Prozent. Befragt wurden insgesamt 1.000 Personen ab 16 Jahren im Rahmen einer Onlineumfrage zwischen 8. und 10. Jänner 2024. Agefragt wurden die Vertrauenswerte von Politikerinnen und Politiken sowie staatsnahen Institutionen.
"Zweidrittel der Befragten bringen Schönborn Vertrauen entgegen, das mit dem Alter der befragten Personen wächst", erläuterte Starmayr die Ergebnisse. Auffallend sei, dass das Vertrauen in Schönborn mit dem Alter wachse: "Je älter die befragte Person, desto mehr Vertrauen hatte sie in Kardinal Schönborn." Als Grund nannte Starmayr u.a., dass der Wiener Erzbischof bei Jüngeren schlicht nicht so verankert sei, "aber die Jungen, die ihn kennen, urteilen nicht schlecht".
Auch Personen mit höherer Bildung bringen Schönborn mehr Vertrauen entgegen als Personen mit einfachem Bildungsabschluss, also ohne Matura, erklärte "market"-Expertin Starmayr. Keine Unterscheidung gibt es hingegen zwischen den Geschlechtern oder zwischen Stadt und Land.
Insgesamt 20 Prozent der Befragten kennen Schönborn nicht bzw. geben kein Vertrauens-Urteil an. Letzteres variiere je nach Alter, informierte Starmayr. So sagten 40 Prozent der Jüngeren nichts zu Schönborn, bei den über 50-Jährigen waren es nur 10 Prozent. Generell würden Vertrauensbilder vorsichtiger ausfallen, je schlechter man Personen kenne, meinte Starmayr: "Je besser ich eine Person kenne, desto höheres Vertrauen habe ich. Je bekannter eine Person ist, desto mehr Sympathie kann ich entgegenbringen und Sympathie baut wiederum Vertrauen auf."
Insgesamt zeigt die Online-Umfrage sinkende Vertrauenswerte von Politikerinnen und Politikern. Diese würden niedriger ausfallen als jene von staatsnahen Institutionen wie der Sozialpartner, hieß es. Parteipolitische Vertreterinnen und Vertreter werden negativer bewertet als solche von staatsnahen Institutionen und Organisationen. "Auch die Parteichefs haben akute Glaubwürdigkeitsprobleme", heißt es im "Trend".
Quelle: kathpress