Katholische Aktion: "In Ökumene ungewöhnliche Ideen wagen"
Die Katholische Aktion Österreichs (KAÖ) ruft dazu auf, im Rahmen der ökumenischen Bewegung "ungewöhnliche Schritte und Ideen" zu wagen: Im Fokus der Ökumene stehe mittlerweile nicht mehr die einheitliche Lehre der Kirchen, sondern "eine Einheit in Vielfalt, getragen von gegenseitigem Respekt, gemeinsamen Anliegen", betonte die KAÖ-Spitze aus Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Brigitte Knell in einer Aussendung am Mittwoch. Anlass ist die von 18. bis 25. Jänner stattfindende internationale "Gebetswoche für die Einheit der Christen". Während dieser acht Tage kommen Christen aus unterschiedlichen Konfessionen zusammen, um gemeinsam für die Einheit der Christenheit zu beten.
Die positiven Veränderungen zwischen Kirchen und Konfessionen sowie das gewandelte Verständnis von Ökumene sollten sich auch in der Praxis zeigen, so die KAÖ: "In der Praxis ist es oft noch mehr ein vorsichtiges oder auch wohlwollendes Nebeneinander als ein tiefgreifendes Miteinander."
Als notwendig erachteten Kaineder, Renner und Knell etwa eine "praktische Ökumene". Als Beispiele dafür nannte die KAÖ-Spitze u.a. die ökumenischen Gottesdienste, die nicht nur Möglichkeit für gemeinsames Feiern und Begegnung seien, "sondern auch zu Überlegungen, welche neue Schritte, Initiativen, vielleicht auch ungewöhnliche Ideen und Versuche man als Christen unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam angehen könnte". Ausgeweitet werden sollte auch der interreligiösen Dialog, forderte die offizielle Laienorganisation der katholischen Kirche in Österreich. "Ein wesentliches Ziel von Ökumene war und ist der Friede, und Friede ist nicht ohne interreligiöse Verständigung möglich", hieß es.
Positiv strich die KAÖ den Beitrag der Ökumenischen Bewegung in der Überwindung von Feindbildern zwischen den christlichen Konfessionen hervor. In Österreich sei etwa das Verhältnis zu den Ostkirchen ausgebaut worden. Dieses "Bemühen um Aussöhnung und Annäherung" wolle die KAÖ auch künftig unterstützen, hieß es.
Gebetswoche für die Einheit der Christen
Von 18. bis 25. Jänner findet auch heuer wieder die internationale "Gebetswoche für die Einheit der Christen" statt. In Österreich sind Veranstaltungen in allen Diözesen vorgesehen. Der zentrale Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zur Gebetswoche findet am 25. Jänner, um 18 Uhr in der koptisch-orthodoxen Kirche Maria vom Siege in Wien (1150, Mariahilfer Gürtel) statt.
Jedes Jahr werden Kirchenvertreter in einer anderen Region der Welt gebeten, die Materialien für die Gebetswoche zu erarbeiten. Die liturgischen Vorlagen für die Gebetswoche 2024 wurden von einer Vorbereitungsgruppe aus Burkina Faso erarbeitet. Das Motto der Gebetswoche 2024 basiert auf einem Text aus dem Lukasevangelium: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben ... und deinen Nächsten wie dich selbst" (Lukas 10,27). Das KAÖ-Präsidial-Team bezeichnete die biblische Passage als "Leitstern christlichen Lebens und Handelns", an dem kein Christ, und keine Christin vorbeikomme. Vor dem Hintergrund des biblischen Gleichnisses, scheine es ob der aktuellen Nachrichtenlage, aber als würde "nicht Sorge füreinander, sondern Wegsehen, Konflikt, Hass, Neid, Ausbeutung nicht nur der Mitmenschen, sondern gesamten Schöpfung zu dominieren". Angst und Feindbilder hätten Hochkonjunktur, mahnte die KAÖ.
(Infos: www.oekumene.at)
Quelle: kathpress