Caritas: Klimawandel bedroht Ernährungssicherheit in Pakistan
Klimakrise, Rekordinflation und politische Instabilität: Das südasiatische Pakistan steht aktuell vor schweren wirtschaftlichen, politischen wie sozialen Herausforderungen, informierte die Caritas der Diözese St. Pölten in einer Aussendung am Mittwoch. Pakistan zählt zu den weltweit zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern, was sich an Überschwemmungen, Ernteausfälle und extremer Hitze zeigt. Die Wetterextreme stellten eine Gefahr für die Ernährungssicherheit des Landes dar, warnte die Caritas. Schon jetzt litten vorrangig Kinder unter den Folgen der Mangelernährung. Eine Delegation der Hilfsorganisation besucht von 19. bis 28. Jänner Projekte der Caritas in pakistanischen Städten Karachi und Lahore.
Der Bedarf nach Unterstützung in dem Staat mit rund 220 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner sei "schier unglaublich", gab die Caritas an. Als Grund für die sozialen Probleme nannte die Hilfsorganisation u.a. die steigende Inflation, die mittlerweile 29 Prozent beträgt. Die Folge seien schwerwiegende soziale Auswirkungen auf die Bevölkerung. "Trotz eines Hilfspakets des Internationalen Währungsfonds in Höhe von 3 Mrd. US-Dollar im Vorjahr, verarmen immer mehr Familien", so die Caritas.
Die Caritas St. Pölten unterstützt in Pakistan - das an Afghanistan, China, Indien sowie den Iran grenzt - Projekte im Bereich von Bildung, Gesundheitsversorgung und Landwirtschaft. Dort sehe man, "welche großartigen positiven Auswirkungen diese Arbeit auf die Menschen in den jeweiligen Gemeinden hat", hieß es. Unter den besuchten Projekten werden auch einige sein, die in enger Zusammenarbeit mit der von Ruth Pfau gegründeten Organisation MALC durchgeführt werden. Letztere wurde mit ihrem Kampf gegen Lepra in Karachi über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
In der Islamischen Republik Pakistan wählen am 8. Februar mehr als 100 Millionen Wahlberechtigte ein neues Parlament. Seit der Auflösung des Parlaments am 9. August 2023 wird Pakistan von einer Übergangsregierung regiert. Als starker Mann der Opposition gilt der frühere Premierminister Imran Khan, der allerdings in Haft ist. Vor wenigen Tagen hat Pakistans Oberster Gerichtshof der Partei des Ex-Premiers die Nutzung ihrer Parteisymbole auf den Wahlzetteln untersagt. Laut Caritas ein herber Rückschlag, da viele Menschen in Pakistan weder Lesen noch Schreiben beherrschen.
Quelle: kathpress