Wien: Gottesdienst zu Chancen und Gefahren von KI
Bei einem "Friedensgottesdienst" im Wiener Stephansdom standen am Sonntag die Chancen und Gefahren von Künstlicher Intelligenz (KI) im Mittelpunkt. Organisiert von Pax Christi Wien und dem Friedensbüro habe man zudem gemeinsam für einen Waffenstillstand in der Ukraine, im Nahen Osten und in den vielen Kriegsregionen sowie für das Engagement für eine atomwaffenfreie Welt gebetet, hieß es in einer Aussendung von Pax Christi am Dienstag.
Papst Franziskus habe in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag 2024 den Beitrag der KI für den Frieden thematisiert, betonte P. Alois Riedlsperger, langjähriger Leiter der katholischen Sozialakademie, in seiner Predigt. "Die Möglichkeit, militärische Operationen mittels ferngesteuerter Systeme durchzuführen, hat zu einer verringerten Wahrnehmung der von ihnen verursachten Zerstörungen und der Verantwortung für ihren Einsatz geführt", warnte der Jesuit, was zu einer noch kälteren und distanzierteren Haltung gegenüber der gewaltigen Tragik des Krieges beitrage.
"Autonome Waffensysteme werden niemals moralisch verantwortliche Subjekte sein können", so Riedlsperger. "Aus diesem Grund ist es unerlässlich, eine sachgemäße, maßgebliche und kohärente menschliche Kontrolle der Waffensysteme zu garantieren." Die neuen Technologien führten letztlich zu einer unfairen Entwicklung des Waffenmarktes und -handels und förderten so "den Wahnsinn des Krieges", so der Ordensmann, der die Notwendigkeit eines völkerrechtlichen Vertrages zur Künstlichen Intelligent hervorhob.
Die Hoffnung des Papstes sei es, dass rapide Entwicklung von Formen Künstlicher Intelligenz die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten auf der Welt nicht noch vergrößere, sondern dazu beitrage, Kriege und Konflikte zu beenden. Diesem Gebet des Papstes habe man sich bei dem Gottesdienst anschließen wollen, so Pater Riedlsperger.
Quelle: kathpress