Theologe: "Klimakleber verdienen Anerkennung"
Der Grazer Theologe Kurt Remele hat sich in einem Gastkommentar in der "Kleinen Zeitung" (Montag) dafür ausgesprochen, Klimakleberinnen und Klimakleber nicht als "'Klimaterroristen' zu diffamieren". Für ihren gewaltlosen Protest, der sich am Gemeinwohl ausrichte, gebühre ihnen Anerkennung, so Remele. In seinem Artikel zieht er einen Vergleich zu den Protesten der Landwirte, die in jüngster Zeit für die Subvention von Diesel die Straßen mit ihren Traktoren blockieren. Sowohl den Straßenblockaden der Landwirte als auch den "Aktionen" der Klimakleber attestiert Remele Sorgen um die Zukunft.
Die Landwirte würde aber vor allem das politisch rechte Lager "hofieren", wohingegen der "ökologische Protest" der Letzten Generation kriminalisiert werde. Mit Blick auf die Anliegen beider Gruppen ortet der Theologe zwei verschiedene Intentionen: Während Landwirte im Interesse des Bauernstandes höhere Subventionen für Diesel begehren, fordere die Letzte Generation im Interesse der Menschheit einen "raschen Ausstieg aus Diesel und anderen fossilen Brennstoffen".
Den Klimaklebern gehe es darum, "die rasante Fahrt der Menschheit in eine globale Katastrophe aufzuhalten". Vorwürfe, die Letzte Generationen würde "Rechtsbrüche frivol bagatellisieren", sowie Anfeindungen, wonach "ihre wissenschaftlich begründeten Warnungen Weltuntergangsfantasien mittelalterlicher religiöser Fanatiker" gleichkämen, entkräftet der Grazer Ethiker als haltlos.
Remele beruft sich dabei auch auf Papst Franziskus, dem zufolge die "sogenannten radikalisierten Gruppen" einen Auftrag erfüllen würden, der "eigentlich der Zivilgesellschaft als ganzer zukäme: 'gesunden Druck' auf die Politik auszuüben".
Quelle: kathpress